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Neubau Dessau bekommt Bauhaus-Museum

Das Bauhaus Dessau verfügt über die weltweit zweitgrößte Bauhaus-Sammlung. Bislang fehlt der Platz, sie zu zeigen. Das soll sich bis 2019 ändern.

04.12.2016, 15:22

Dessau-Roßlau (dpa) - Für das neue Bauhaus-Museum in Dessau ist der Grundstein gelegt worden. Am Sonntagnachmittag zeigten Bürger und Mitarbeiter des Bauhauses auf einem "Spaziergang der Objekte" vom historischen Bauhaus zum Baufeld symbolisch auf großen Schildern Teile der Sammlung.

Das 25 Millionen Euro teure Museum soll zum 100. Gründungsjubiläum der Architektur- und Designschule im Jahr 2019 fertig sein. Die Kosten teilen sich Bund und Land. Der Bau, ein schwebender Balken mit gläserner Hülle, entsteht im Stadtpark.

Mit Blick auf das schlichte Gebäude teilte die Stiftung Bauhaus Dessau mit, die Werke sollten auf rund 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Vordergrund stehen. Dessau verfügt mit etwa 40 000 Exponaten über die zweitgrößte Bauhaus-Sammlung der Welt. Mehr besitzt nur Berlin.

Das Bauhaus gilt als weltweit einflussreichste Schule für Kunst, Architektur und Design. Der Architekt Walter Gropius (1883-1969) gründete es 1919 in Weimar als Hochschule für Gestaltung. Später zog es nach Dessau und schließlich nach Berlin um. 1933 wurde es auf Druck der Nazis geschlossen. Heute wird in allen drei Städten das Bauhaus-Erbe gepflegt.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, das Museum werde ein Forum für wichtige künstlerische und gesellschaftliche Debatten sein. "Das Bauhaus stand für ein humanes Wohnen und eine moderne und demokratische Gesellschaft. Es vertrat ein humanistisches und aufgeklärtes Menschenbild. [...] Dieses Erbe gilt es zu bewahren und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen", sagte Haseloff.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte vorab erklärt, das Bauhaus-Museum mit seiner Ausstellung werde "Dessau gut tun und uns allen, denn mit seinen Gestaltungsgegensätzen steht das Bauhaus damals wie heute für eine offene, moderne und freiheitliche Gesellschaft."

In die Zeitkapsel legte Haseloff eine kleine Luther-Figur, Bauhaus-Chefin Claudia Perren eine Gropius-Klinke, der spanische Architekt Roberto González ein Stück von den Ausgrabungen auf dem Museumsgelände und Dessaus Oberbürgermeister Peter Kuras gab Bilder der Anhaltischen Gemäldegalerie hinzu, die ehemals am selben Ort stand.

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