1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Museum Wallraf prüft Herkunft von Werken

Museum Wallraf prüft Herkunft von Werken

05.11.2015, 12:40

Köln (dpa) - Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum hat während der NS-Zeit dem umstrittenen Kunsthändler Hildebrand Gurlitt zwei Zeichnungen abgekauft. Zumindest eines der Werke, eine Zeichnung von Adolph Menzel, ist nach Angaben des Museums wahrscheinlich als Raubkunst einzustufen.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts konnte die Herkunft des Werks rekonstruiert werden: Demnach gehörte es einer jüdischen Familie, die die Zeichnung kurz vor ihrer Flucht in die USA an Gurlitt veräußert hatte. Das Museum werde nun mit der Familie Kontakt aufnehmen, sagte Direktor Marcus Dekiert am Donnerstag.

Das Museum hatte zwischen 1933 und 1945 insgesamt 2500 Meisterzeichnungen und Druckgrafiken erworben, die nun auf ihre Provenienz untersucht werden. Die Herkunft von mehr als 350 Arbeiten habe inzwischen zweifelsfrei geklärt werden können.

Mit einer Ausstellung unter dem Titel Provenienz Macht Geschichte (bis 31. Januar 2016) gibt das Museum einen Einblick in das Forschungsprojekt, das vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste finanziert wird. Für die Ausstellung hat die Projektleiterin Jasmin Hartmann exemplarisch 13 Zeichnungen des 19. Jahrhunderts ausgewählt, darunter auch das fragliche Menzel-Werk Blick über die Dächer von Schandau. Sie werden mit den dazugehörenden historischen Dokumenten präsentiert, um die Herkunft der Werke und die Recherchearbeit nachvollziehbar zu machen.

Provenienzforschung im Wallraf