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Tomatensaft, Adapter & Co. - Kurioses rund um den Urlaub

Der Tomatensaft im Flugzeug gehört bei Reisen irgendwie dazu. Auf manches, wie das geliebte Schwarzbrot, muss der deutsche Urlauber in der Regel verzichten. Aber warum ist das so und was steckt dahinter?

Von Christina Sabrowsky, dpa 28.08.2016, 08:56

Berlin (dpa) -  Das Glas Wein am Strand schmeckt im Sommerurlaub einfach besser. Und der Adapter für die Steckdose sollte in vielen Ländern in keinem Koffer fehlen. Wer nicht daran gedacht hat, ärgert sich in den Ferien und nicht selten sogar noch danach.

Viele Dinge gehören zum Urlaub dazu - und hinter denen stecken oft interessante Geschichten. Hier eine Auswahl kurioser Tatsachen auf Fragen, die sich sicherlich jeder Urlauber schon einmal gestellt hat:

Warum gab es den Rollkoffer nicht schon früher?

Das Klappern von Rollkoffern ist von Bahnhöfen und Flughäfen nicht mehr wegzudenken. Vor rund 15 Jahren war das noch anders. Dabei liegt die Idee, den Koffer zu rollen und nicht zu tragen, doch eigentlich auf der Hand. Und tatsächlich gibt es rollende Gepäckstücke schon seit mehr als 150 Jahren. Durchgesetzt hat sich der Rollkoffer aber erst vor kurzem. Früher wurde einfach nicht so viel gereist. Und auch die Infrastruktur in Bahnhöfen und Flughäfen ermöglicht ein einfaches Rollen von Gepäck noch nicht allzu lange, sagt Kulturwissenschaftlerin Claudia Selheim. Hinzu komme, dass es weniger Gepäckträger gibt, die dem Urlauber die Last abnehmen.

Warum gibt es im Ausland kein Schwarzbrot?

Dunkel und kernig muss es sein - so mögen viele Deutsche ihr Brot am liebsten. Dafür, dass sie im Urlaub darauf aber oft verzichten müssen, gibt es gute Gründe. Deutschland ist das einzige Land, in dem Brot wirklich eine Mahlzeit darstellt, sagt Isabel Greschat, Direktorin des Museums für Brotkultur. Das dunkle Vollkorn mache satter als Weißbrot und sei daher in Deutschland unter anderem besonders beliebt. Zwar gibt es inzwischen auch in einigen Ländern wie den USA Schwarzbrot, aber geschmacklich kommt es oft doch nicht an das Original aus Deutschland heran. Die geringe Nachfrage verhindere, dass sich das Brot im Ausland durchsetzt, sagt Greschat.

Warum sind die Steckdosen in vielen Ländern nicht einheitlich?

Jeder kennt das Problem: Der Handyakku ist nach einer langen Anreise im Flugzeug oder Auto leer. Eigentlich kein Problem - schließlich gehört das Ladegerät in jeden gut gepackten Koffer. Aber am Urlaubsort angekommen, passt der Stecker nicht in die Steckdose. Ein Adapter ist auch heute noch in vielen Ländern unverzichtbar. Das liegt vor allem daran, dass die Spannungen weltweit stark variieren. Während in Europa, dem Großteil Afrikas, Asiens und Australiens eine Spannung von 220 bis 240 Volt mit einer Frequenz von 50 Hertz üblich ist, wird in Nord-, Zentral- und Südamerika sowie in Japan 120 bis 140 Volt mit 60 Hertz verwendet, sagt Jürgen Ripperger vom Verband der Elektrotechnik. Eine Umstellung auf ein weltweit verwendbares Steckersystem sei durch die unterschiedlichen Infrastrukturen in den Ländern kaum realisierbar.

Warum schmeckt der Wein im Urlaub einfach besser?

Ein Glas Wein in der Hand und Meeresrauschen im Ohr. Das ist die Idealvorstellung vieler Urlauber. Um ein bisschen von der Unbeschwertheit mit nach Hause nehmen zu können, packen viele die Flasche Wein aus Italien, Spanien oder Afrika in den Koffer. Aber Zuhause will es dann einfach nicht schmecken. Der Grund ist ein simpler: Die Meeresluft befeuchtet die Rezeptoren in Nase und Gaumen. Diese werden dadurch aktiviert und der Geschmack wird intensiver, sagt Andrea Burdack-Freitag, Aroma-Chemikerin am Fraunhofer-Institut. Aber auch das Urlaubsfeeling ist laut Expertin ein wichtiger Faktor, der dem Wein im Urlaub das gewisse geschmackliche Etwas verleiht.

Warum ist der Tomatensaft nur im Flugzeug ein Genuss?

Mit Salz und Pfeffer? Der Tomatensaft im Flugzeug gehört für viele zum Start in den Urlaub dazu. 1,5 Millionen Liter wurden im Jahr 2015 auf Lufthansa-Flügen getrunken - damit ist der Gemüsesaft an Bord ähnlich beliebt wie Bier. Das liegt unter anderem daran, dass er in luftiger Höhe auch tatsächlich besser schmeckt. Durch den veränderten Luftdruck beim Fliegen, nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und die Aromen in der Flugzeugatmosphäre entfalten sich anders, sagt Andrea Burdack-Freitag, Aroma-Chemikerin am Fraunhofer-Institut. Auch der gesunde Tomatensaft schmeckt dann besonders fruchtig und - kräftig gewürzt - angenehm intensiv.

Website Museum für Brotkultur