1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Neue Matratze für Patienten in Calbe

Krankenkasse Neue Matratze für Patienten in Calbe

Dauerhaftes Liegen im Bett kann Druckgeschwüre entstehen lassen. Auf eine entlastende Antidekubitusmatratze hoffte ein Leser aus Calbe.

Von Gudrun Oelze 15.01.2018, 14:25

Calbe/Saale l Weil Willi Gödschel durch eine schwere Krankheit schon lange fest ans Bett gefesselt, wartet seine Familie in Calbe/Saale seit Monaten auf ein von der Hausärztin verordnetes Dreh-Aufstehbett samt einer Antidekubitusmatratze. Diese Hilfsmittel sollten Cornelia Gödschel die Pflege ihres Ehemannes erleichtern, vor allem aber seine noch vorhandene Mobilität erhalten und den Kreislauf stärken, schrieb sie dem Leserobmann. Doch das bereits im April 2017 bei der Krankenkasse beantragte Bett ist noch immer nicht in ihrem Haushalt eingetroffen.

Zunächst hieß es seitens der Barmer, dass dort keine solche Verordnung vorliege, woraufhin Frau Gödschel eine Zweitschrift einreichte. Ende August dann die telefonische Zusicherung, dass das Bett genehmigt sei – doch wurde diese Aussage wenig später wieder zurückgenommen. Laut Gutachten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung – erstellt nach Aktenlage – sei ein solches Hilfsmittel im Fall von Herrn Gödschel gar nicht notwendig.

Dieser Entscheidung widersprachen der Versicherte und seine Ehefrau unverzüglich, doch Anfang Januar 2018 war der Fall noch immer nicht entschieden. „Die normale Matratze, auf der mein Mann täglich 24 Stunden liegen muss, birgt jederzeit die Gefahr für ein Wundliegen“, fürchtete Cornelia Gödschel, als sie den Leserobmann um Hilfe bat, denn auch ihre Kräfte würden durch die schon Jahre währende Pflege schwinden und die noch wenig vorhandene Lebensqualität ihres Mannes durch das Verhalten der Krankenkasse weiter eingeschränkt. „Helfen Sie mir bitte, gemeinsam mit der Krankenkasse eine Lösung zu finden.“

Von der Barmer wurde uns signalisiert, dass man den Sachverhalt rasch prüfen wolle. Leider war es durch die fehlende Antidekubitusmatratze bei dem Versicherten inzwischen zu einem behandlungsbedürftigen Druckgeschwür gekommen, eine schnelle Lieferung des Hilfsmittels wirklich dringender denn je geworden.

Auch die Krankenkasse reagierte nun zügig. „Wir freuen uns, dass wir nach intensiver Recherche und Prüfung des Gesamtsachverhaltes unserem Versicherten Willi Gödschel das notwendige Dreh-Aufstehbett und die Antidekubitusmatratze bewilligen konnten“, so Landespressesprecher Thomas Nawrath vor wenigen Tagen. Er entschuldige sich dafür, dass die Bearbeitung bei der Krankenkasse unerfreulich lang gedauert habe. „Es gab leider eine Verkettung von internen und externen Vorgängen, die zwar die lange Bearbeitung erklären, aber in der Summe nicht zu rechtfertigen sind“, räumte er ein.

Familie Gödschel. die Krankenkasse und der Leserobmann hoffen nun, dass mit einer schnellen Bereitstellung der Hilfsmittel durch das beauftragte Sanitätshaus auch bald die erhoffte Verbesserung für Pflege und Wohlbefinden des Versicherten eintreten kann.