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Schutz der Meere Barbara Meier taucht nach Geisternetzen

Eigentlich ist sie auf dem Laufsteg oder vor der Kamera zu Hause. Nun tauchte Model Barbara Meier auf den Grund der Ostsee. Aber nicht zum Vergnügen, sondern mit einem ernsten Hintergrund.

04.11.2016, 06:57
Model Barbara Meier engagiert sich schon länger beim WWF. Foto: Britta Pedersen
Model Barbara Meier engagiert sich schon länger beim WWF. Foto: Britta Pedersen dpa-Zentralbild

Berlin (dpa) - Ungewohntes Terrain für Barbara Meier (30): Das Model hat den Laufsteg gegen die Schiffsplanke und das Abendkleid gegen den Taucheranzug getauscht und alte und kaputte Fischernetze aus der Ostsee geholt.

Es schockiert mich extrem seit vielen Jahren, wie die Meere vermüllt werden und wie viel Plastikmüll dort landet, sagte Meier der Deutschen Presse-Agentur.

Der Tauchgang in der kalten und trüben Ostsee sei ein spannendes Erlebnis und schon ein bisschen erschreckend gewesen, meinte die Gewinnerin der zweiten Staffel der TV-Castingshow Germany's Next Topmodel. Wir dachten alle, wir sind relativ hart im Nehmen, aber uns wurde doch allen ein bisschen schlecht, sagte sie. Aber es ging ja nicht darum, dass ich einen schönen Tag habe, sondern ich wollte ja wirklich das Problem sehen.

Meier tauchte nach sogenannten Geisternetzen. Das sind Netze, die sich von Fangschiffen losgerissen haben oder von Fischern auf offener See entsorgt wurden. Sie treiben herrenlos im Meer und gefährden dort Fische und andere Meerestiere. Fische fressen die kleinen Plastikteile, wir essen die Fische und im Endeffekt essen wir am Ende das ganze Plastik, meinte Meier. Laut der Umweltschutzorganisation WWF, die Meiers Tauchgang im September organisiert hatte, landen nach Schätzungen alleine in der Ostsee jährlich bis zu 10 000 Netze und Netzteile. Insgesamt machten Geisternetze und verlorenes Fischereigerät etwa 10 Prozent des Kunststoffmülls in den Meeren aus.

Sie engagiere sich schon länger beim WWF und habe nun mit dem Forschungsprojekt zu Geisternetzen etwas gefunden, das sie gerne als Botschafterin unterstütze, erklärte Meier. Ich war schon von Kindheitstagen an ein großer Fan des Meeres. Ich habe immer Wale geliebt und Delfine als Kind.

Langfristig ist das Ziel, dass man einen Weg findet, die Netze, die man da rauf holt, auch wieder zu verwenden, sagte Meier. So könne man zum Beispiel das alte Plastik recyceln und daraus Kleidung herstellen.

WWF-Informationen zu Geisternetzen in der Ostsee