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Die Promi-Geburtstage vom 02. Dezember 2015: Lisa Kreuzer

Oft sind es schwierige Charaktere, denen Schauspielerin Lisa Kreuzer ein Gesicht gibt. Oft spielt sie aber auch die kleinen, feinen Rollen, die einen Film erst sehenswert machen.

Von Ute Wessels, dpa 01.12.2015, 23:01

München (dpa) - Sie zählt zu den stillen Stars im deutschen Fernsehen: Lisa Kreuzer. In ihrer bereits mehr als 40 Jahre währenden Karriere hat die Schauspielerin stets den Spagat zwischen filmischer Präsenz und Rückzug ins Private geschafft.

In den Klatschspalten der Illustrierten oder auf roten Teppichen ist die Wahl-Münchnerin kaum anzutreffen. Auf dem Bildschirm dagegen umso öfter, zuletzt im ZDF-Dokudrama Uli Hoeneß - Der Patriarch in der Rolle der Susi Hoeneß. Heute wird Lisa Kreuzer 70. Ihren Geburtstag verbringt sie in Paris, wie sie der Deutschen Presse-Agentur verriet.

Dem Fernsehpublikum ist Lisa Kreuzer aus Krimis ebenso bekannt wie aus Romanzen oder Dramen. Ob Tatort, Soko oder Der Bulle von Tölz, ob Das Traumschiff oder Rosamunde Pilcher - seit Mitte der 80er Jahre ist die Schauspielerin in den unterschiedlichsten Rollen zu sehen. 2012 überzeugte sie etwa in dem an den Fall Peggy angelehnten Film Das unsichtbare Mädchen oder 2013 an der Seite von Jan-Josef Liefers und Joachim Fuchsberger in Die Spätzünder 2.

Bis vor kurzem stand sie für Wind aus West mit starken Böen aus der Dora Heldt-Reihe vor der Kamera. Angenehme Dreharbeiten an sehr erfreulichen Orten, sagte sie. Weitere Projekte seien im Gespräch. Aber der Aberglaube verbietet es, sich darüber zu äußern. Das Fazit für das zu Ende gehende Jahr fällt positiv aus. Sie sei sehr zufrieden damit, in unterschiedlichen Rollen besetzt worden zu sein.

Ihre Schauspielkarriere startete die gebürtige Fränkin, die in Hof und später in Tübingen aufgewachsen ist, auf der Theaterbühne. So gastierte sie unter anderem am Stadttheater Ingolstadt, dem Residenztheater München und der Volksbühne Berlin. Ihre Ausbildung hatte sie an der Schauspielschule München absolviert - ein Jugendtraum. Natürlich war es ein Wunsch, auf die Schauspielschule zu gehen. Ohne groß nachzudenken, was daraus werden könnte.

Als zufälliges Glück bezeichnet sie es, ziemlich früh die Chance gehabt zu haben, mit den interessantesten Regisseuren dieser Zeit arbeiten. Einer von ihnen ist Wim Wenders. Unter dessen Regie spielte sie Mitte der 70er Jahre in Autorenfilmen wie Falsche Bewegung, Im Lauf der Zeit und Der amerikanische Freund. Eine weitere Zusammenarbeit mit Wenders hatte sich nicht mehr ergeben, wie Kreuzer bedauert. Sehr schade. Im Jahr 2008 wirkte sie jedoch an einer Dokumentation über Wenders' frühe Jahre mit.

In den 80er Jahren folgten Engagements in französischen, englischen und italienischen Produktionen, etwa Il faut tuer Birgit Haas oder L'homme blessé. Seitdem ist Kreuzer hauptsächlich auf dem deutschen Bildschirm zu sehen. Die Fernsehlandschaft habe sich sehr verändert. Es entwickelt sich eine erschreckend eingeforderte Schnelligkeit. Wenn ich so nachdenke, war der Aufwand an Zeit, Sorgfalt und Zuneigung erheblich spürbarer. Für junge Schauspieler sei es durch die Vielfalt an Serien mit Sicherheit einfacher, findet sie. Vielleicht aber auch kurzlebiger.

Zu Popularität und Erfolg gehörten wohl Glück und harte Arbeit. Ich bin eher ein Teamplayer. Für mich gibt es keine Stars am Drehort. Persönlich neige ich zur Bescheidenheit dem Beruf gegenüber. Das sei wohl auch ein Grund dafür, warum sie so gut wie gar nicht in der Öffentlichkeit zu finden sei.

Auch ihren Geburtstag wird die Mutter eines Sohnes ohne großen Trubel verbringen. Lisa Kreuzer fährt mit dem Zug nach Paris - und zwar alleine, verriet sie. In der Metropole hatte sie aufgrund ihrer beruflichen Engagements von 1984 bis 1990 eine Wohnung. Jetzt will sie ihre Lieblingsplätze von früher aufsuchen. Rückfahrt offen.