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Shakespeare-Experte Promi-Geburtstag vom 10. Dezember 2016: Kenneth Branagh

Von "Hamlet" bis "Henry V.": Der Schauspieler und Regisseur nimmt sich gern der Dramen und Komödien Shakespeares an. Doch er setzt sich auch mit anderen Stoffen auseinander. Heute wird er 56.

Von Vorn Bettina Greve, dpa 09.12.2016, 23:01

Berlin (dpa) - Weihnachten 2015 hat sich der Brite Kenneth Branagh erst einmal vom deutschen Publikum verabschiedet - als schwedischer Kommissar Kurt Wallander im Fernsehen. Kommendes Jahr ermittelt er weiter, allerdings in einer anderen Rolle, einer anderen Zeit und im Kino. Heute wird er 56.

Branagh wird den belgischen Meisterdetektiv Hercule Poiret spielen, der einen "Mord im Orientexpress" aufklärt. Die Neuverfilmung des Agatha-Christie-Klassikers ist erstklassig besetzt: Neben Branagh, der auch auf dem Regiestuhl Platz nimmt, stehen laut "Hollywood Reporter" Stars wie Michelle Pfeiffer, Judi Dench und Daisy Ridley und Johnny Depp vor der Kamera. "Ich bin stolz, solch eine fantastische Gruppe an Schauspielern zu haben, die diesen dunklen Stoff für ein neues Publikum zum Leben erwecken", kommentierte der gebürtige Nordire.

Geboren am 10. Dezember 1960 als Sohn einer in sehr einfachen Verhältnissen lebenden, protestantischen Eltern in Belfast, begann er mit 19 Jahren an der Royal Academy of Dramatic Art in London zu studieren und schloss sie nach zwei Jahren mit Auszeichnung ab. 1982 debütierte er als Bühnenschauspieler in Julian Mitchells Stück "Another Country", das zum Theaterhit des Jahres avancierte. Mit 23 war er bereits Mitglied der renommierten Royal Shakespeare Company und blieb bis 1985, mit 29 drehte er - auch da in Doppelfunktion vor und hinter der Kamera - seinen ersten Kinofilm: "Henry V." (1989). Dafür gab es neben anderen Preisen einen Oscar in der Kategorie "Beste Ausstattung".

Seitdem gilt Branagh, der nebenbei eine eigene Theatergruppe gegründet hatte, als einer der größten Shakespeare-Experten der Welt. Doch das reichte ihm offenbar nicht, er probierte sich auch auf anderen Feldern aus. So setzte er 1991 seinen ersten Hollywood-Thriller in Szene, "Schatten der Vergangenheit"; er spielte damals an der Seite seiner damaligen Gattin Emma Thompson. 1996 verfilmte er dann - wieder als Regisseur und Hauptdarsteller zugleich - mit "Hamlet" seine dritte (aber nicht letzte) Shakespeare-Adaption - mit Staraufgebot: von Jack Lemmon über Robin Williams bis Charlton Heston und Richard Attenborough.

Ab Ende der 90er Jahre stand er vermehrt für Produktionen anderer Regisseure vor der Kamera: unter Robert Altman in "The Gingerbread Man" (1997) beispielsweise, unter Woody Allen in "Celebrity" (1998) oder unter Frank Pierson im Filmdrama "Die Wannseekonferenz" (2001) als SS-Mann Reinhard Heydrich, wofür er mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Für seine Darstellung des großen Sir Laurence Oliver (1907-1989), wie er Regisseur und Schauspieler, in "My Week with Marilyn" (2011) gab es überdies eine Oscar-Nominierung.

2012 von der Queen zum Ritter geschlagen, wird Sir Kenneth Branagh ab Ende Juli 2017 im Kriegsdrama "Dünkirchen" zu sehen sein, wie "Imdb.com" ankündigt. Welchen Part der Regisseur Christopher Nolan für ihn vorgesehen hat, ist noch unklar. Der "Orientexpress" rattert dann ab Ende November über die Leinwände der deutschen Kinos.