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Schön, schön, schön Promi-Geburtstag vom 11. Mai 2017: Valentino

Er kennt das Geheimnis der Frauen. Behauptet er zumindest. Aber wer seine Kreationen anschaut, glaubt es sofort. Bei dem italienischen Modeschöpfer Valentino dreht sich alles nur um eines.

Von Annette Reuther, dpa 10.05.2017, 23:01

Rom (dpa) - Italien hat der Welt die Farbe Rot geschenkt: Ferrari-Rot und Valentino-Rot. Beides Markenzeichen, die rund um den Globus bekannt sind.

Der Modeschöpfer Valentino hat es obendrein geschafft, allein mit seinem Anfangsbuchstaben "V" bekannt zu werden. Dieses "V" steht für Luxus, Eleganz, Jetset, schöne Frauen - und für den ganz großen Auftritt.

Valentino Clemente Ludovico Garavani - geboren am 11. Mai vor 85 Jahren im norditalienischen Voghera - wusste schon als Kind, dass er zu Höherem berufen war. "Als Junge stellte ich mich schlafend und träumte von Kinostars, von allen schönen Dingen der Welt", sagte er einmal. "Ich liebe schöne Frauen, ich liebe schöne Hunde, ich liebe schöne Möbel." Und: "Ich weiß, was Frauen wollen: Sie wollen schön sein."

Ja, schön wollten und wollen sie alle sein: Isabella Rossellini, Kate Moss, Nicole Kidman, Sophia Loren. Kaum ein Star, der nicht auf der Liste der Valentino-Fans steht. Julia Roberts holte ihren Oscar in einem schwarz-weißen Valentino-Kleid ab. Für Jacqueline Kennedy schneiderte der Italiener das Hochzeitskleid. Sie sei die Frau, die seinen Stil am besten reflektiere, sagte Valentino.

1959 gründete er sein Atelier im Zentrum von Rom. Elizabeth Taylor, die für Dreharbeiten in Rom weilte, war eine der ersten Kundinnen des Couturiers, als der nach Lehrjahren in Paris zurück in die Heimat kam. Seitdem gehört der Mann mit der stets akkurat sitzenden Föhnfrisur und dem stets ein wenig zu gebräunten Gesicht zusammen mit Giorgio Armani und Versace zu den bekanntesten italienischen Modeschöpfern. "Rosso Valentino" das klingt schon nach Ballroben, nach Oper, nach Drama. Die Inspiration für das verwegene Rot bekam er in Spanien.

Valentino jettet mit seinen Hunden um die Welt. "Ich weiß nicht", antwortete er auf die Frage, wann er das letzte Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren sei. Seine Anwesen unter anderem in Paris, Rom und New York werden gerne in Luxusmagazinen vorgestellt.

Als Modedesigner muss man schon einen herrschaftlichen Titel haben - "Modezar" wie Karl Lagerfeld oder eben "der letzte Kaiser", wie Valentino in Anlehnung an einen Film ("Valentino: The Last Emperor") genannt wird. Dieser würdigte nicht nur sein Lebenswerk, sondern stellte auch die besondere Beziehung zu seinem Geschäfts- und zeitweiligen Lebenspartner Giancarlo Giammetti ins Zentrum.

Der Laufsteg bedeute für ihn nur ein paar Bretter, so Valentino. Viel wichtiger sei, dass der Mensch seine Kreationen zum Leben erwecke. Nichts sei schlimmer, als eine Mode, die den Körper verunstalte, so das Motto.

Nach rund 45 Jahren kam der Abschied aus dem Modegeschäft. Er wolle die Bühne verlassen, bevor der Niedergang komme, sagte er zu seinem Rückzug im Jahr 2008. Der Finanzinvestor Permira übernahm das Geschäft, neue Chefdesigner wurden eingesetzt. Mittlerweile gehört das Unternehmen zur Königsfamilie von Katar, und das Geschäft floriert.

Valentino verschwand aber nie von der Bühne. 2016 entwarf er zusammen mit seinen Nachfolgern Maria Grazia Chiuri - die mittlerweile zu Dior gegangen ist - und Pierpaolo Piccioli für "La Traviata" an der Oper in Rom die Kostüme. Sofia Coppola führte Regie. Nur eineinhalb Stunden habe er für den Entwurf der vier Kostüme der Hauptfigur Violetta gebraucht, erzählte der begnadete Zeichner Valentino.

Und - für die exzentrische Modeszene ungewöhnlich: Er hatte auch nur Gutes über seine Nachfolger zu berichten. "Ich finde es großartig, dass sie es geschafft haben, meinen Ideen diese Modernität zu geben."

Virtuelles Valentino-Museum