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Nichts für Angsthasen Promi-Geburtstag vom 16. Januar 2017: John Carpenter

Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor hat viele seiner Filme selbst vertont. John Carpenter auch als einer der Synthie-Pioniere der 70er Jahre. 2016 führte ihn eine ausgedehnte Live-Tour auch nach Deutschland. Heute wird er 69.

Von Bettina Greve, dpa 15.01.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Der amerikanische Grusel-Spezialist John Carpenter, der 1978 mit "Halloween - Die Nacht des Grauens" international Kinogänger schockte, will an einem weiteren Sequel mitarbeiten. Heute wird er 69 Jahre alt.

Als ausführender Produzent werde er dem Horror-Produzenten Jason Blum (47, "Paranormal Activity") zur Seite stehen, wie der "Hollywood Reporter" im Mai 2016 berichtete. Er wolle dabei helfen, die zehnte Fortsetzung zur "gruseligsten" aller "Halloween"-Folgen auf die Leinwand zu bringen, wird Carpenter zitiert. Seitdem scheint das Filmprojekt allerdings ins Stocken geraten zu sein.

Geboren am 16. Januar 1948 im US-Bundesstaat New York und aufgewachsen in Kentucky, studierte Carpenter an der University of Southern California (USC) in Los Angeles das Fach Film. Mit dem Gruselstreifen "Halloween", einer Indie-Produktion mit Jamie Lee Curtis für 300.000 Dollar, wie es auf der Website des Regisseurs heißt, kam er groß heraus. "Halloween" wurde zum Vorbild für zahlreiche Grusel-Schocker und Slasher-Filme anderer Regisseure.

Bei allem Horror - auf blutrünstiges Gemetzel und herumfliegende Körperteile hat Carpenter immer verzichtet. Seine Handschrift ist subtiler, die Stimmung aber immer bedrohlich. Das kommt auch seinen Spielfilmen entgegen, die ganz - von suggestiver Musik untermalt - auf Spannung aufgebaut sind.

Nachdem er in "The Fog - Nebel des Grauens" (1980), ebenfalls längst ein Klassiker, zwar weniger die Kritik, dafür aber das Publikum hatte begeistern können, legte er mit Science Fiction nach: In "Die Klapperschlange" (1981) ließ er zum ersten Mal Kurt Russell (65) die männliche Hauptrolle spielen, in "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982), Auftakt zu einer apokalyptischen Trilogie, ebenfalls. Er beendete sie erst 1994, als "Die Mächte des Wahnsinns (mit Jürgen Prochnow, 75) in die Kinos kam, sieben Jahre nach "Die Fürsten der Dunkelheit" (1987).

Ab Ende der 90er Jahre ist Carpenters Karriere in Hollywood ins Stocken geraten. Seinen vorerst letzten abendfüllenden Horror-Schocker lieferte er 2010 mit "The Ward".

In jüngster Vergangenheit hat sich der Altmeister verstärkt auf sein musikalisches Talent besonnen. Man kann ihn getrost zu den Synthie-Pionieren der 70er Jahre zählen. Nach diversen Soundtracks mit Score-Music hat er vor zwei Jahren mit "Lost Themes" erstmals ein Solo-Album vorgelegt, das nicht für einen Film gedacht war. Es ist in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Cody (32) entstanden. 2016 folgte "Lost Themes II", ebenso eine Live-Tour mit Band zwischen Mai und Dezember durch die USA und Europa.

Ein einziges Konzert in Deutschland: Im Herbst machte Carpenter in Oberhausen Station. "Das Konzert ist überraschend schmissig und auch für Fans geeignet, die mit Film und Kino nicht so viel anfangen können - eine Show mit Rock, Horror und Bildern", fasste der Rezensent der Website "DerWesten.de" zusammen.