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Mit "Weggefährten" unterwegs Promi-Geburtstag vom 18. Mai 2017: Ingo Pohlmann

Die Maurerkelle hat er gegen ein Mikrofon eingetauscht: Der gebürtige Ostwestfale und Wahl-Hamburger, der sich auf der Bühne kurz und kumpelhaft Pohlmann nennt, geht seinen Weg. Heute wird er 45.

Von Bettina Greve, dpa 17.05.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Ingo Pohlmann schont sich nicht. Selbst heute, an seinem 45. Geburtstag, arbeitet er. Für den Abend hat er sich mit Band auf der Bühne des Kulturzentrums Pumpwerk in Wilhelmshaven angekündigt. Der Wahl-Hamburger ist seit Ende Januar - von kurzen Unterbrechungen abgesehen - auf Tour.

Bekannt geworden ist der Singer-Songwriter, der sich als Künstler schlicht Pohlmann nennt, vor elf Jahren mit dem leichtfüßigen Single-Hit "Wenn jetzt Sommer wär". Ein Superstar ist der Mann mit den verstrubbelt langen, blonden Haaren, Drei-Tage-Bart und entwaffnendem Lächeln bis heute zwar nicht, doch er hat es geschafft, sich mit seinen deutschsprachigen Songs in der Musikszene zu etablieren.

Geboren 1972 im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück, lernt der junge Pohlmann nach der Schule den Maurerberuf. Seine Eltern möchten, dass er das väterliche Bauunternehmen übernimmt. Doch der Junge hat andere Ambitionen, zieht sich nach Feierabend gern mit seiner Akustikgitarre zurück und gründet seine erste Band. Nach Zivildienst und Fachabitur in Münster, landet er schließlich in Hamburg. Seinen Eltern hat er erzählt, Bauwesen studieren zu wollen, wie er einmal bei Markus Lanz in der Talkshow berichtete.

Tatsächlich sitzt er nicht im Hörsaal, macht lieber Musik und jobbt in einem Hamburger Szene-Club an der Bar. Dort initiiert er auch eine Open Stage am Tresen für Musiker. Klar, dass er auch selbst auftritt. Eines Tages lernt er Henning Wehland von den H-Blockx kennen, der Produzent des ersten Pohlmann-Albums ("Zwischen Heimweh und Fernsucht", 2006) und sein Manager wird.

Inzwischen ist Pohlmann Vater einer Tochter geworden, hat eine neue Plattenfirma, ein neues Management und neue Songs. Komprimierte Alltagsphilosophie, Songs über Seelen- und Gefühlslagen: "Weggefährten" heißt sein aktuelles, Ende März erschienenes und kurz chartnotiertes Album. Es wirke "wie eine bestandene Meisterprüfung in Blues und Pop, die sich beim zweiten und dritten Hören erst richtig erschließt", lobte das "Hamburger Abendblatt".

Trotz aller Erfolge und der vielen Konzerte, die er seit Jahren gibt, wird er aber nicht gleich auf der Straße erkannt. "Für mich ist das angenehm", sagte er im März dem Radiosender NDR 1 Welle Nord. "Man muss mich nicht schützen, wenn ich ins Café gehe."