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Zurück auf den Regiestuhl Promi-Geburtstag vom 2. Juni 2017: Caroline Link

Schon mit ihrem Kinodebüt hat die Regisseurin von sich reden gemacht. Mit vielen Preisen ist sie im Laufe ihrer Karriere geehrt worden. Sogar mit einem Oscar kann sie sich seit 2003 schmücken.

Von Bettina Greve, dpa 01.06.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Nach längerer Pause meldet sich Caroline Link in der Filmszene mit einem neuen Projekt zurück. Sie wird im Sommer die Bestseller-Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft" dees Entertainers Hape Kerkelings in Szene setzen. Heute wird die Regisseurin 53.

"Ein großer Stoff fürs Kino, weil die Geschichte eine enorme Tragik beinhaltet und gleichzeitig unendliche Zuversicht und Humor", sagte die Wahlmünchnerin in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung im März. Im übrigen arbeite sie gern mit Kindern, die in ihren Filmen stets eine große Rolle spielten.

Geboren am 2. Juni 1964 im hessischen Bad Nauheim, seit ihren Teenagertagen aufgewachsen in München, studierte sie dort ab 1986 an der Hochschule für Film und Fernsehen. In ihrem Abschlussfilm "Sommertage" (1990) erzählt sie von der ersten Liebe eines 16-Jährigen.

Im Kino debütiert die junge Regisseurin und Drehbuchautorin 1996 mit einem Drama über die Tochter von Gehörlosen, die gegen den Willen der Eltern Musikerin werden will. "Jenseits der Stille" kommt bei Publikum und Kritik gut sehr an und wird im Jahr darauf in der Kategorie "Bester ausländischer Film" sogar für einen Oscar nominiert. Und bei dieser Preisverleihung gilt nach wie vor das olympische Prinzip: Dabeisein ist alles.

Es kommt aber noch besser: Nach ihrer Erich-Kästner-Kinderbuch-Verfilmung "Pünktchen und Anton" (1999) erzählt sie in ihrem Film "Nirgendwo in Afrika" (nach einem autobiografischen Roman von Stefanie Zweig) von einer vor den Nazis aus Breslau nach Kenia geflüchtete Familie. Und jetzt, 2003, klappt es tatsächlich mit dem Auslands-Oscar. Persönlich in Hollywood abholen kann sich Link den Preis allerdings nicht, weil ihre kleine Tochter Pauline, die sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten, Berufskollegen und mehrfachen Grimme-Preisträger Dominik Graf (64) hat, damals sehr krank ist und nicht auf die mütterliche Fürsorge verzichten kann.

Nach "Im Winter ein Jahr" (2005) über eine Familie, die nach dem Freitod eines Kindes zu zerbrechen droht, hat Link zuletzt mit "Exit Marrakech" (2013) von sich hören lassen. Darin erzählt sie vor der Kulisse Marokkos von einem Vater-Sohn-Konflikt und das Zusammentreffen von westlicher und nordafrikanischer Kulturen. Die Kritiken fielen indes nur gemischt aus.

Dennoch gilt nach wie vor: Caroline Link gehört zu den erfolgreichsten Regisseurinnen Deutschlands, auch wenn ihre Filmografie bisher nicht lang ausgefallen ist. So befand auch die Jury des Münchner Filmpreises 2016: "Mit Herz und intelligenten Geschichten den Zuschauer berühren - nicht abgehoben, sondern direkt nachvollziehbar. Ihre Figuren atmen unser Leben. Das macht ihre Filme so populär."