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Mehr starke Frauen Promi-Geburtstag vom 21. Januar 2017: Geena Davis

Sie war die erste Präsidentin der USA - allerdings nur im Film. Zu Ruhm gekommen ist sie Schauspielerin spätestens 1991 an der Seite von Susan Sarandon. Damals war sie Mitte 30. Heute ist ihr 61. Geburtstag.

Von Bettina Greve, dpa 20.01.2017, 23:01

Los Angeles (dpa) - Die Schauspielerin Geena Davis setzt sich seit vielen Jahren für mehr Rollen und größeren Einfluss von ihrer Geschlechtsgenossinnen in der Film- und Fernsehindustrie ein. Derzeit produziert sie eine Dokumentation über Gender-Fragen in Hollywood. Der Film soll laut "Imdb.com" 2018 fertig sein.  

Immer noch seien Frauen im Filmgeschäft deutlich unterrepräsentiert, sagte Davis, die heute 61 wird, vergangenes Jahr dem US-Branchenblatt "Variety". "Die Zahl der Rollen für Frauen hat sich seit 1946 nicht wirklich verbessert, und es mangelt an Regisseurinnen", fasste sie die Situation zusammen.  

Die von ihr 2006 gegründete gemeinnützige Organisation "Geena Davis Institute on Gender in Media" stellt Untersuchungen zum Thema an. Im Fokus steht dabei das gezeigte Frauenbild in Filmen für Kinder. Frauenfiguren seien nach wie vor oft "weniger tief entwickelt, ausgegrenzt oder hypersexualisiert... Oder sie sind einfach gar nicht existent", schrieb sie jüngst in einem offenen Brief an die Filmbranche, den das Magazin "Hollywood Reporter" im Dezember veröffentlichte.

Geboren am 21. Januar 1957 in Massachusetts, hatte Davis bereits einen Oscar in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" für ihre Rolle einer jungen Hundedresseurin in der Romanze "Die Reisen des Mr. Leary" (1988) in der Tasche und das Publikum in der erfolgreichen Geister-Komödie "Beetlejuice" (1988) begeistern können, als sie 1991 mit Ridley Scotts feministisch akzentuiertem Roadmovie "Thelma & Louise" zum Star wurde. Neben Susan Sarandon (70) verkörperte sie darin eine der beiden weiblichen Desperados, die selbstbestimmt einen harmlosen Ausflug unternehmen wollen, der in einem Fiasko endet.

Die nächste starke Frauenrolle folgte für Davis auf dem Fuße: mit dem Comedy-Drama "Eine Klasse für sich" (1992). Sie gab hier eine in Zeiten des Zweiten Weltkriegs unerschrockene Baseballspielerin in einer männerdominierten Sportwelt. Es ist ein Stück amerikanische Emanzipationsgeschichte, das die Regisseurin Penny Marshall erzählte, und es zementierte Davis' Platz in der A-Liga Hollywoods. Sie sei in jenen Tagen "so sexy (gewesen), dass alle Männer sie großartig fanden, so smart, dass die Frauen sie verehrten, und so witzig, dass beide gemeinsam über sie lachen konnten", wie der "Stern" 2006 befand.

Irgendwann aber blieben die Angebote für Davis aus, zumindest solche, die sie anzunehmen gedachte. Oder die Filme floppten. Es wurde ruhiger um die Schauspielerin.

Ein Comeback gelang ihr 2006 - im Fernsehen. Geena Davis spielte in der US-Serie "Commander in Chief" die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten. Dafür wurde sie mit einem Golden Globe in der Kategorie "Beste Darstellerin" ausgezeichnet. Der Sender ABC setzte die Serie (auf Deutsch: "Welcome, Mrs. President") indes nach 19 Episoden wieder ab.

Nachdem sie 2014/2015 zum Team von "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" gehört hatte, war sie auch im vergangenen Jahr wieder in einer Fernsehserie zu sehen: In der Neuauflage des Kinoklassikers "The Exorcist" verkörpert Davis eine moderne Frau und Mutter, die angesichts allen Horrors um sie herum, standhaft bleibt und sich nicht beirren lässt. - Das "Heimchen am Herd" interessiert Davis nicht als Rolle. Und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.