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Promi-Geburtstag vom 26. Mai 2016: Helena Bonham Carter

Sie war mit Kenneth Branagh und Tim Burton liiert. Man sah sie als Schimpansin in Planet der Affen und als böse Hexe in den Harry Potter-Verfilmungen: Keine Frage, Helena Bonham Carter gehört zu den ganz großen Persönlichkeiten des Kinos.

Von Wolfgang Marx, dpa 25.05.2016, 23:01

Berlin (dpa) - Sie waren ein schillerndes Paar gewesen: der exzentrische US-Regisseur Tim Burton (57) und die schrille britische Schauspielerin Helena Bonham Carter, die heute 50 Jahre alt wird. Nach 13 gemeinsamen Jahren kam 2014 schließlich das Liebes-Aus.

Freunde sind die beiden gleichwohl geblieben. Auch nach der Trennung blieben sie unter einem Dach wohnen, um sich um die beiden gemeinsamen Kinder zu kümmern. Sie seien sich immer noch wichtig erzählte Helena Bonham Carter im letzten Jahr dem Red-Magazin. Und: Eine erfolgreiche Beziehung zu führen muss nicht immer heißen, dass man für immer und ewig zusammenbleibt.

Und auch ihre erfolgreiche Kino-Arbeit setzen die beiden fort. Heute kommt mit Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln ihr neuester gemeinsamer Film in die deutschen Kinos. In der Fortsetzung von Burtons verrücktem Fantasy-Film Alice im Wunderland spielt Helena Bonham Carter wieder die hasserfüllte Rote Königin, die am Ende aber schließlich bekehrt wird.

Ein gutes halbes Dutzend Filme haben Burton und Carter, die sich 2001 bei den Dreharbeiten zu Planet der Affen kennengelernt hatten, zusammen gedreht. Der Primaten-Streifen ist auch der einzige Film, den sich Helena Bonham Carter nach eigenem Bekunden problemlos ansehen kann, denn sich selbst mag sie auf der Leinwand nicht betrachten. Als Schimpansin aber geht: Da verschwindet mein Gesicht fast vollständig hinter der Affenmaske und lenkt mich nicht ab, sagte sie im Interview mit dem Magazin Brigitte.

Ungewöhnliche Charaktere haben es Helena Bonham Carter angetan: Ich liebe es, mich zu verkleiden und merkwürdige Frauen zu verkörpern. Auf der Leinwand so hübsch wie möglich auszusehen, wäre für mich eher langweilig, sagte sie in einem Interview mit Tele 5.

Alltäglich ist kaum eine ihrer Rollen: Als abgrundtief böse Bellatrix Lestrange sorgt sie in den Harry Potter-Filmen für wohligen Grusel bei jungen Kinofans, spielte bei Terminator: Die Erlösung mit und wird in Mary Shelley’s Frankenstein wieder zum Leben erweckt. Regie führte hier der Shakespeare-Mime Kenneth Branagh, mit dem die Britin zwischen 1994 und 1999 liiert war.

Helena Bonham Carter stammt aus einer gut situierten Familie, ihr Vater war Banker, die Mutter Psychoanalytikerin. Urgroßvater Herbert Henry Earl of Oxford and Asquith brachte es bis zum Premierminister (1908-1916), ihre Großmutter Lady Violet Bonham Carter war eine bekannte Politikerin und gehörte dem Unterhaus an. Eine solche Herkunft kann durchaus eine Bürde sein, aber Helena Bonham Carter wusste früh, dass sie Schauspielerin werden will.

Mit 15 trat sie in einem Werbespot auf, 1986 feierte sie ihr Debüt in Trevor Nunns Film Lady Jane, bevor sie mit der Verfilmung von E.M. Forsters Roman Zimmer mit Aussicht ihren Durchbruch feierte. Ein durchaus zwiespältiger Erfolg, denn in der Folge schien die zierliche Lady auf Kostümfilme abonniert zu sein. Sie spielte in den Literaturverfilmungen Maurice, Engel und Narren und Howards End mit und gab die Ophelia in Franco Zefferellis Hamlet (1990).

Im Laufe der Jahre aber hat Helena Bonham Carter zeigen können, was alles in ihr steckt. Neben den Kostümfilmen und dem bizarren Universum eines Tim Burtons zeigte sie beispielsweise ihre Meisterschaft an der Seite von Colin Firth als Queen Mum in dem Oscar-prämierten The King's Speech (2010). Einen Oscar für ihre reife Leistung hätte die Britin als beste Nebendarstellerin verdient gehabt, musste sich aber schließlich Melissa Leo (The Fighter) geschlagen geben.