1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Promi-Geburtstag vom 29. April 2017: Daniel Day-Lewis

Sir Daniel Promi-Geburtstag vom 29. April 2017: Daniel Day-Lewis

Fünfmal war Daniel Day-Lewis für einen Oscar nominiert, dreimal gewann der Ausnahmeschauspieler, der sich akribisch auf seine Rollen vorbereitet, die begehrte Auszeichnung.

28.04.2017, 23:01
Daniel Day-Lewis wird 60. Und es wir einen neuen Film mit dem Schauspieler geben. Foto: Paul Buck
Daniel Day-Lewis wird 60. Und es wir einen neuen Film mit dem Schauspieler geben. Foto: Paul Buck EPA FILE

Berlin (dpa) - Er ist wie ein Phantom: Jahrelang taucht Daniel Day-Lewis ab, um dann mit einem gewaltigen Film für einen Paukenschlag zu sorgen - um dann wieder aus der Öffentlichkeit zu verschwinden.

Solch ein Paukenschlag war zuletzt der Film "Lincoln" von Steven Spielberg. Als amerikanischer Präsident, der mit allen Mitteln die Sklaverei abschaffen will, gewann Daniel Day-Lewis 2013 als bester Hauptdarsteller seinen dritten Oscar - das schaffte noch keiner vor ihm.

Daniel Day-Lewis, der heute 60 Jahre alt wird, hat vor allem ein Markenzeichen: Bis zur Erschöpfung bereitet sich der Schauspieler auf seine Rollen vor. Er lässt kaum eine Möglichkeit aus, um so glaubhaft wie möglich seine Figuren zu verkörpern.

Die Arbeit an einer Rolle würde lange vor dem ersten Drehtag beginnen, sagte Daniel Day-Lewis dem "Independent". "Und dabei gibt es keine zeitliche Beschränkung für die Entdeckung eines ganzen Lebens. Es kann sechs Monate dauern, ein Jahr oder das ganze Leben lang."

Für seine Rolle des behinderten irischen Künstlers und Schriftstellers Christy Brown in dem Film "Mein linker Fuß" (1989) soll Day-Lewis selbst monatelang nur mit einem Fuß geschrieben, getippt und gemalt haben. Für diese Leistung erhielt er seinen ersten Oscar. Es folgte der zweite für seine Rolle als krankhaft raffgieriger Ausbeuter in dem düsteren Öldrama "There Will Be Blood" (2007).

Der 1957 in London geborene Day-Lewis war schon als Schüler von der Schauspielerei "als perfekter, einziger der Flucht offenstehenden Welt" fasziniert. Er spielte in Schulaufführungen mit und erhielt als Zwölfjähriger seine erste Filmrolle in John Schlesingers "Sunday, Bloody Sunday". Begeisterte Kritiken erntete er für seine Rolle in dem Schwulenfilm "Mein wunderbarer Waschsalon" (1985). Darauf folgten "Zimmer mit Aussicht" und "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins".

Endgültig als internationaler Star etablierte sich der britisch-irische Schauspieler mit der Hauptrolle in "Der letzte Mohikaner" (1992). Zuvor hatte er Überlebenstechniken trainiert und mit historischer Ausrüstung die Jagd und den Bau von Kanus trainiert.

Ähnlich intensiv war die Vorbereitung auf seine Rolle für "Im Namen des Vaters" (1994). Zwei Tage und zwei Nächte verbrachte der Schauspieler ohne Essen und Trinken in einer Zelle. Day-Lewis verkörperte in dem Polit-Drama den Iren Gerry Conlon, der 15 Jahre lang unschuldig für ein Attentat der IRA im Gefängnis saß. Mit ihm litten seine Freunde und Familienmitglieder, sein Vater starb im Knast. "Im Namen des Vaters" von Jim Sheridan schildert packend diesen Skandal der britischen Justizgeschichte.

Momentan steht Daniel Day-Lewis wieder einmal vor der Kamera. Er dreht mit Regisseur Paul Thomas Anderson ("There Will Be Blood") einen Film, der in der Londoner Modewelt der 50er Jahre spielt. Noch hat das Projekt keinen Namen.

Als Schauspieler hat Daniel Day-Lewis längst den Ritterschlag erhalten - und im "wirklichen Leben" auch. Seit 2014 darf er sich ein Sir vor seinen Namen schalten, nachdem er bei einer Zeremonie im Buckingham Palace von Prinz William für seine Verdienste um die Schauspielkunst zum Ritter geschlagen wurde.

Daniel Day-Lewis ist seit 1996 mit der Filmemacherin Rebecca Miller verheiratet, der Tochter des amerikanischen Autors Arthur Miller. Das Paar hat zwei Söhne. Aus seiner Beziehung zu der Schauspielerin Isabelle Adjani hat er bereits einen Sohn.