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Mobiles Internet Bald freies W-LAN in Burg?

Passwortfreies und kostenloses mobiles Internet in der Burger Innenstadt soll durch „Freifunk" realisiert werden.

Von Steffen Reichel 10.07.2015, 01:01

Burg l Obwohl es im Kosmetik- und Friseursalon von Andrea Sens in der Burger Jacobistraße keinen Internet-Anschluss gibt, können die Kundinnen ab sofort mit ihren Smartphones und Tablets im Netz surfen, wenn sie unter der Trockenhaube sitzen. Denn der Nachbar, das Burger Büro des SPD-Landtagsabgeordneten Matthias Graner, stellt einen Teil der Kapazität seines Internetanschlusses der Öffentlichkeit zur Verfügung: Das Ganze heißt „Freifunk“, und Matthias Graner wünscht sich, dass diese bürgerschaftliche, nicht kommerzielle Initiative schon bald dafür sorgt, dass es über ein „Freifunk“-Netz in der gesamten Burger Innenstadt freies W-LAN gibt, ohne Beschränkung, ohne Kosten, auch für die, die sich einen eigenen Internetzugang nicht leisten können, zum Beispiel Flüchtlinge oder Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien.

„Freifunk“ bietet die Möglichkeit, private und gewerbliche Internetzugänge sicher für die eigenen Daten und unabhängig vom eigenen Netzwerk für Dritte kostenfrei zu öffnen. Besitzer eines Internetanschlusses stellen einen Teil ihrer Bandbreite für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. Finden sich genügend Leute in der Burger Innenstadt, die Kapazitäten abtreten, könnte diese flächendeckend versorgt werden. „Also hoffe ich auf viele Nachahmer“, so Graner, der gestern neben Andrea Sens auch Michel Vorsprach von den Magdeburger „Freifunkern“ zu Gast hatte. Der 28-jährige Student berichtete, dass es in Magdeburg inzwischen 120 „Freifunk“-Zugangspunkte gibt, in ganz Deutschland sind des bereits 16 000. „Freifunk“-Initiativen wie in Magdeburg, die ehrenamtlich auch bei der Installation helfen, gibt es 180 in der Bundesrepublik

Wer bei „Freifunk“ mitmachen will, braucht einen ab 20 Euro teuren „Freifunk“-Router, der mit dem Internetrouter verbunden wird. Die zusätzlichen Stromkosten betragen etwa fünf Euro im Jahr. Die Geräte gibt es im Handel oder über „Freifunk“. Rechtlich gebe es keine Probleme mit „Freifunk“ hieß es, da man mit seinem „Freifunk“-Router kein Internet-Anbieter sei, sondern nur ein Zugangspunkt für das „Freifunk“-Netz. Man hafte also nicht für das Handeln der Nutzer.

Stadtweites W-LAN, wie es Graner in Burg erreichen will, ist auch eine Forderung im Tourismuskonzept, das die Ihlestadt, auch mit Blick auf die Laga 2018, jüngst erarbeiten ließ. Denn aus touristischer Sicht ist die Verfügbarkeit von freiem Mobil-Internet von Bedeutung, wenn sich Gäste zum Beispiel Infos über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten aus dem Netz holen wollen.

Interessierte an „Freifunk“ können sich im Burger SPD-Büro, Jacobistraße 6, an Büroleiter Heiko Jerkowski, Tel. 0 39 21/ 72 61 73, wenden.

 

www.freifunk.net

md.freifunk.net