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Ortsrat Pietzpuhl Wieder kein Bürgermeister

Nur noch bis zum Monatsende hat Pietzpuhl einen gewählten Ortsbürgermeister. Eine Neuwahl scheiterte zum zweiten Mal.

Von Ariane Amann 10.07.2015, 13:37

Pietzpuhl l Bereits im Mai hatte es einmal betretene Stille gegeben, als Ortsbürgermeisterin Anke Rasch nach einem freiwilligen Kandidaten für ihre Nachfolge fragte. Die Wahl wurde vertagt, am vergangenen Mittwoch nahmen die Ortschaftsräte einen weiteren Anlauf, um den Posten neu zu besetzen.

Doch als Anke Rasch die Frage nach der Kandidatur zum Ortsbürgermeister erneut stellte, war die Reaktion bei den Mitgliedern des Rates die gleiche. Betretenes Schweigen verbreitete sich im Kavaliershaus, die Ratsmitglieder schauten zu Boden. Vorher hatte man sich gerade auf eine offene Wahl des Ortsbürgermeisters geeinigt. Sven Rainald bekräftigte sein Engagement als Stellvertreter: „Ich mache als Stellvertreter weiter und leite den Rat kommissarisch, bis sich einer findet.“

Christel Krawzoff, Sachgebietsleiterin der Gemeinde Möser für allgemeine Verwaltung, erklärte in der Sitzung, dass der Stellvertreter so lange die Aufgaben des Ortsbürgermeisters weiterführt, bis eine neues Oberhaupt für den Rat gewählt wird. „Und zwar bis zum Ende der Amtszeit, das ist 2019. Der Stellvertreter bekommt dann auch die Aufwandsentschädigung“, sagte sie. Sollte auch der Stellvertreter-Posten nicht mehr besetzt sein, fallen die Aufgaben des Ortsbürgermeisters an den Gemeindebürgermeister Bernd Köppen, der dann zu den Sitzungen einladen und diese auch leiten muss.

Die Wahl des Ortsbürgermeisters war damit wieder vom Tisch. Erledigt war das Thema deswegen aber noch nicht, denn in der Einwohnerfragestunde meldete sich die Pietzpuhlerin Gudrun Matthey zu Wort. Sie brachte zur Sprache, was ihrer Aussage nach viele Pietzpuhler denken: „Sagt mal, hat der Ortschaftsrat nicht gewusst, was auf ihn zukommt? Es ist ganz schön traurig, dass niemand als Ortsbürgermeister fungieren will.“ Wenn man sich bereit erkläre, im Ortschaftsrat mitzuarbeiten, dann müsse man das auch zu hundert Prozent tun, und dazu gehöre eben auch das Amt des Ortsbürgermeisters. „Viele Pietzpuhler sind sehr enttäuscht“, sagte Gudrun Matthey. Eine echte Entgegnung auf diese Äußerung wussten die Ortschaftsräte nicht zu formulieren.

Bereits im März hatte Ortsbürgermeisterin Anke Rasch angekündigt, für den Posten nach Ablauf ihrer Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Im Mai stand die Wahl des Ortsbürgermeisters zum ersten Mal auf der Tagesordnung der Sitzung im Ortschaftsrat, allerdings erklärte sich keines der Mitglieder des Rates bereit, für den Posten des Ortsbürgermeisters zu kandidieren.