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Stadtwald Burg Regen lässt Jungpflanzen sprießen

Auf Holzeinschlag folgen Neuanpflanzungen. Allein im Frühjahr wurden im Burger Stadtwald mehr als 11 000 Bäume in die Erde gesetzt.

Von Mario Kraus 14.07.2015, 17:51

Burg l Ohne Nass von oben kann kein Baum gedeihen. Und ist der Boden auch noch so gut. Noch vor Wochen, als die Temperaturskala in die Höhe schnellte und sich partout kein Regen einstellen wollte, blickten Forstleute und Mitarbeiter der Stadt skeptisch drein, ob die jungen Bäume im Bürgerholz wohl allesamt anwachsen werden. „Die anhaltende Trockenheit war ein großes Problem“, sagt Revierförster Andreas Vogel. Inzwischen sind diese Sorgen größtenteils verflogen. Petrus öffnete die Schleusen doch noch kräftig – was den jungen wie alten Bäumen zugute kommt. Immerhin hat die Stadt in die Kasse gegriffen und für reichliche Neuanpflanzungen gesorgt. 5000 dreijährige Weiß-Tannen, 3500 zweijährige Lärchen und 3000 Nordmann-Tannen, aus denen einmal stattliche Weihnachtsbäume werden sollen, wurden gepflanzt, sagt Günther Wieland, zuständiger Fachmann in der Stadtverwaltung. „Größtenteils sind sie im April gut angewachsen“, urteilt Andreas Vogel, der den städtischen Wald seit Jahren betreut und dort regelmäßig anzutreffen ist.

Gemeinsam mit Günther Wieland nahm er jetzt auch die Jungbäume unter die Lupe, die im vergangenen Herbst gepflanzt wurden. Beispielsweise Rotbuchen auf einer etwa zwei Hektar großen Fläche. Bis auf wenige Exemplare sind sie ordentlich angewachsen; der Regen war mehr als notwendig, um den Boden auch bei sonnenreichen Tagen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Dennoch: Ein Ausfall von 20 Prozent werde sich auch in diesem Jahr einstellen. Der Wert sei allerdings normal.

Dabei habe sich eine forstliche Erfahrung als nützlich erwiesen, nämlich die Pflanzfurchen in Ost-West-Richtung zu ziehen. Auf diese Weise schützt ein kleiner Schatten die Pflanzen, erläutert Vogel. Und Ausfälle könnten weiter vermieden werden.

Auch „Heinzelmännchen“, wie Wieland Günther sagt, haben vor Kurzem ganze Arbeit geleistet. 18 Männer und Frauen machten im Rahmen einer Arbeitsförderungsmaßnahme die Waldwege wieder begehbar. „Sie begradigten Löcher, entfernten Unebenheiten, richteten Wegweiser neu auf“, zählt Günther auf. Pflanzen, die aus waldbaulicher Sicht keinen Nutzen haben, wie Traubenkirsche oder Faulbaum, wurden ebenfalls von ihnen entfernt. „Somit wurde dem Naturschutz beziehungsweise dem Ökosystem ein guter Dienst erwiesen“, pflichtet Vogel bei. „Alles Arbeiten, die nicht aus waldbaulicher Sicht notwendig waren, sondern auch der Erlebbarkeit eines stadtnahen Waldes gut zu Gesicht stehen.“

Unübersehbare Schäden hatte auch Sturm Niclas angerichtet. Seine gewaltige Kraft sorgte letztlich dafür, dass rund 2000 Festmeter Kiefernstammholz mit einem Harvester aufgearbeitet und ins Zellstoffwerk Stendal transportiert wurden.