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Friedhofsbepflanzung Gold für Burger auf der Buga

Friedhofsgärtnermeister André Burmester aus Burg erhielt auf der Bundesgartenschau in Havelberg Gold- und Silbermedaillen.

Von Mario Kraus 05.08.2015, 10:55

Burg l Die Vitrinen mit Medaillen und Auszeichnungen haben sich bei André Burmester in den Jahren zusehends gefüllt. Schon deshalb, weil die Teilnahme an Gartenschauen und anderen berufsständischen Vergleichen so etwas wie eine Selbstverständlichkeit ist. „Man sieht, wo man steht, was die Kollegen können und erweitert seinen eigenen Horizont“, sagt der Fachmann. Dass er mit solch einer Weiterbildung auf dem richtigen Weg ist, zeigen auch den Laien die gepflegten Gräber auf dem Burger Ostfriedhof und ganz besonders die vor wenigen Jahren eingeweihte Ruhegemeinschaft. Denn Grabpflege zu den jeweiligen Jahreszeiten will gelernt sein. „Immerhin sind die Grabstätten etwas Besonderes, sie sind Orte der Erinnerung und des Trostes“, weiß Burmester – und verweist auf die verschiedensten Möglichkeiten der Gestaltung, ohne dabei auf ein Null-Acht-Fünfzehn-Niveau abgleiten zu müssen.

Genau diese Vielfalt, untersetzt mit vorgegebenen Kriterien, konnte auch in diesem Jahr auf der Buga in Havelberg unter Beweis gestellt werden – und zwar bei der Frühjahrs- und Sommerbepflanzung. So hatten die Friedhofsgärtner beispielsweise nach der Frühjahrsbepflanzung exakt drei Tage Zeit, um auf dem Ausstellungsteil „Grabgestaltung und Denkmal“ auf 70 Mustergräbern für ein typisches Sommerbild zu sorgen. Eine fünfköpfige Fachjury hat die Gräber anschließend unter die Lupe genommen – nach Maßstäben wie Verarbeitung, Pflanzenauswahl, Zusammengehörigkeit der Pflanzen oder Flächenaufteilung. Hinzu kommen solche Kriterien wie die künstlerische Gestaltung sowie der harmonische Bezug der Bepflanzung zum Grabstein.

Auch bei seiner nunmehr 9. Buga konnte Burmester die Experten überzeugen. Goldmedaillen für ein Urnengrab und eine Doppelgrabstelle sowie eine Silbermedaille für ein weiteres Urnengrab waren der Lohn für die Frühjahrsbepflanzung. Die gleichen Medaillen gab es wenig später für die Sommergräber. Mehr noch: Ein Urnengrab erhielt sogar die Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und die Doppelgrabstelle einen Ehrenpreis. Bei so vielen Achtungserfolgen in der Zunft der Friedhofsgärtner hatte auch Birgit Ehlers-Ascherfeld, Vorsitzende des Bundes der Friedhofsgärtner, nur lobende Worte an alle Akteure übrig: „Sie können stolz auf Ihre Leistungen sein, denn Sie verstehen es, Kreativität, Handwerk und Perfektion in Einklang zu bringen.“

Gibt es ein Geheimnis für solche preisgekrönte Arbeit? „Eigentlich nicht“, meint Burmester, der auf dem Ostfriedhof neben der Ruhegemeinschaft rund 600 Gräber pflegt. Auch bei einer Bundesgartenschau würden keine andere Pflanzen verwendet wie auf den Gräbern in Burg oder in der Umgebung. Die würden zum größten Teil in der eigenen Gärtnerei gezogen. Ob weiße, rote oder rosafarbene Eisbegonien, weiße Glockenblumen oder die Kriechmispel als Bodendecker – sie alle sind auf den heimischen Gräbern zu finden und bilden – fachmännisch mit anderen Pflanzen ergänzt – eine harmonische Einheit, die einen verträglichen Pflegeaufwand erfordern.