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Kreistag Mehr Unterkünfte für Asylbewerber

Die Unterkünfte für Asylbewerber in Burg werden erweitert. Der Kreistag gab Dienstagabend grünes Licht.

Von Tobias Dachenhausen 11.08.2015, 21:06

Burg l Derzeit halten sich etwa 500 Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge im Landkreis auf. „Der Landkreis hat nach heutiger Kenntnis ab September pro Monat mindestens weitere 100 Flüchtlinge und Asylbewerber aufzunehmen. Deren Unterbringung in festen Unterkünften und Wohnungen ist durch den Landkreis zu gewährleisten“, betont Kreisvorstand Bernhard Braun. Aufgrund dieser Entwicklung seien zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten in jedem Fall notwendig.

Die Entscheidung im Kreistag fiel mit der Maßgabe, noch im September ein Konzept zur Unterbringung zu erarbeiten.

Mit dem grünen Licht des Kreistags für die Unterzeichnung des Vertrages wird die Gemeinschaftsunterkunft in Burg nun um ein zweites Gebäude erweitert. Damit würden dann 150 weitere Plätze zur Verfügung stehen. „Das zweite Gebäude wird im Augenblick nicht genutzt. Es ist aufgrund der Nähe und der vorhandenen Infrastruktur besonders für Unterbringungszwecke geeignet“, so Kreissprecher Henry Liebe. Bereits im Ursprungsvertrag aus dem Jahr 2014 mit der Körbelitzer Agro Besitz- und Verwaltungs GmbH, Betreiberin der Gemeinschaftsunterkunft, wurde vereinbart, dass der Landkreis bei Bedarf das zweite Gebäude zusätzlich in Anspruch nehmen könne. Dieser Bedarf ist jetzt erreicht. Die Nutzung des zweiten Gebäudes soll wie beim ersten für fünf Jahre erfolgen. Bis 2020 wird das dem Landkreis je nach tatsächlicher Belegung nach Volksstimme-Informationen über 3,7 Millionen Euro kosten.

Neben den beiden Gebäuden der Gemeinschaftsunterkunft stehen den Asylbewerbern gegenwärtig Wohnungen in Burg und in Genthin zur Verfügung. Doch das wird in Zukunft nicht mehr ausreichen. In der Zentralen Aufnahmestelle in Halberstadt seien die Kapazitäten erschöpft. Die Landkreise müssen deshalb mehr Personen aufnehmen als ursprünglich geplant war. „Die bisherigen Konzepte der Unterbringung ausschließlich in Genthin und in Burg sind dadurch nicht mehr realistisch“, betont Braun. In Abstimmung mit den Bürgermeistern werde nach kurzfristig geeigneten Liegenschaften in allen Gemeinden gesucht. „Da das ein laufender Prozess ist, kann heute noch nicht eingeschätzt werden, wo und mit welcher Kapazität diese Unterbringung erfolgen wird“, so der Kreisvorstand.