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Lostauer Hochwasserschutz Unterschriften für Deich am Weinberg

Das Konzept für den Hochwasserschutz in Lostau steht. Nicht bedacht ist eine Straße. Die Anwohner sammeln jetzt Unterschriften.

Von Arlette Krickau 09.09.2015, 16:05

Lostau l Beim Bäcker in Lostau liegt seit etwa zwei Wochen ein Klemmbrett auf der Theke. Geschrieben steht dort: „Wir, die Anwohner des Weinbergs, haben auf Grund des Hochwassers im Jahr 2013, erhebliche Schäden an unseren Häusern und Hausrat erlitten. Leider wurden wir in der Bauplanung für den zukünftigen Hochwasserschutz in Lostau nicht berücksichtigt. Nun möchten wir die Gemeinde Möser um die Prüfung beziehungsweise um die Errichtung einer Hochwasserschutzmaßnahme für die Bewohner am Weinberg bitten. Aus diesem Grund brauchen wir ihre Unterschrift zur Unterstützung.“

Hintergrund: Im Februar dieses Jahres wurde das neue Hochwasserschutzkonzept für Lostau vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt vorgestellt. Dabei nicht inbegriffen ist die Straße am Weinberg. Hier stehen ein Haus und mehrere Bungalows.

In dem gerade vor dem Hochwasser neu bezogenen Einfamilienhaus wohnt Familie Pohl. So einfach wollten die frisch gebackenen Hausbesitzer und jungen Eltern diese Entscheidung aber nicht hinnehmen und wandten sich nach der Vorstellung des Konzeptes an die Gemeinde Möser.

Bürgermeister Bernd Köppen kennt das Anliegen. „Wir werden die Familie Pohl bei diesem Problem als Gemeinde sicherlich nicht allein im Regen stehen lassen. Entsprechend einer mündlichen Ankündigung des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt, sollte eine Förderrichtlinie für kommunalen Hochwasserschutz demnächst aufgelegt werden. Daraus wäre dann zum Beispiel solche einzelne Hochwasserschutzmaßnahme zu gestalten, eventuell dann aber auch unter Beteiligung des Bevorteilten“, erklärt Köppen.

Wenn es zu solcher Förderrichtlinie kommt, kann eine Förderung natürlich nur mit Grund beantragt werden. Ein breiteres öffentliches Interesse an dem Bau eines Hochwasserschutzes, wäre von Vorteil. Deshalb ist Familie Pohl jetzt selbst in die Offensive gegangen. Mit der Unterschriftensammlung wollen sie um Unterstützung werben und dem Bürgermeister etwas an die Hand geben, was bei einem Förderantrag dienlich sein könnte. „Die Liste liegt beim Bäcker aus, und wir haben noch einen zweite, mit der wir Leute persönlich ansprechen“, erklären sie.

Wer Familie Pohl unterstützen will, kann dies also ganz einfach mit einer Unterschrift tun. „Wir wollen es zumindest versucht haben“, sagen Janine und Tobias Pohl.