Wehr Stegelitz Höhere Schlagkraft

Doppelt so weit wie bisher reicht die Wassermenge des Löschfahrzeuges der Stegelitzer Feuerwehr künftig.

Von Stephen Zechendorf 01.10.2015, 14:00

Stegelitz. l Dass mit dem Industriegebiet Dammfeld II ein besonderes Gefahrenpotenzial für die Brandbekämpfung einhergeht, ist kein Geheimnis. Holzverarbeitende Gewerbe, eine Firma, die aus zerschredderten Gummireifen wieder Rohstoffe herstellt und eine expandierende Lackfabrik – alles Betriebe, bei denen im Ernstfall effektive Löschtechnik notwendig ist. Das hiesige Osnatol-Werk hat gestern mit einer Technikübergabe einen Beitrag dazu geleistet.

Der Stegelitzer Wehrleiter Hartmut Lehmann erklärt, was nun neu ist auf dem Löschfahrzeug: „Es handelt sich um einen neuen Zumischer, der eingesetzt wird, wenn mit Schaum gelöscht werden soll.“

Das Besondere an dem neuen Zumischer: Statt der bisher nötigen 400 Liter Wasser pro Minute, um mit weiteren Zusätzen einen effektiven Löschschaum zu produzieren, reichen nun 200 Liter Löschwasser aus. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Kameraden können mit einer Tankfüllung jetzt doppelt so lang löschen. Das Stegelitzer Tankfahrzeug fasst 1600 Liter Löschwasser. Für die Erstbekämpfung reicht das Wasser nun acht statt bisher vier Minuten eingesetzt werden.

Das notwendige Schaumkonzentrat wird auf dem Fahrzeug mitgeführt. Angesichts der Gefahrenklasse in der Farbenfabrik hält das Unternehmen vor Ort ebenfalls mehrere Kanister Schaumflüssigkeit vor. Betriebe mit einem erhöhten Gefahrenpotenzial müssen erforderliche Technik vorhalten oder der Wehr zur Verfügung stellen, hieß es dazu aus der Stadtverwaltung, nachdem auch das benachbarte, Kohlenstoff verarbeitende Unternehmen Carbotech offenbar im Gewerbegebiet expandieren will, und seitens der Stegelitzer Wehrleitung angemahnt wurde, dass dann auch hierzu erforderliche Technikaufrüstung zu erfolgen habe.

Die neue Schaumtechnik kommt den Stegelitzer Kameraden sehr gelegen, denn mit der Löschwasserversorgung im Gewerbegebiet sind sie nicht vollends zufrieden. Es war zunächst angedacht, einen neuen Unterflurhydranten zu errichten, aber der Bau hätte hohe Kosten verursacht, so der stellvertretende Stadtwehrleiter Lehmann.

Osnatol beschäftigt am Standort Stegelitz zehn Mitarbeiter. Monatlich werden hier etwa 100 Tonnen Industriefarbe hergestellt und ausgeliefert, so der Geschäftsführer H.-Jürgen Bartels bei der Übergabe gestern. Erst vor kurzem war hier eine neue Lagerhalle fertiggestellt worden.

Betriebsleiter Jens Behrend und Wehrleiter Lehmann sprechen von einer gut funktionierenden Zusammenarbeit. „Nach Veränderungen im Betrieb werden die Wehren vor Ort auf den neuesten Stand gebracht. Dazu führen wir auch Übungen durch. Bei denen sind dann auch die Kameraden aus Tryppehna mit dabei. Denn die Alarmordnung sieht eine gemeinsame Alarmierung dieser Wehren vor.“ Beide Wehren bringen es zusammen auf etwa 40 Kameraden. Bei noch größeren Einsätzen kommen die Kameraden aus Burg dazu.