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Jugendarbeit Unterwegs auf der Straße

Als Streetworkerin hilft Katja Treffky obdachlosen oder drogenabhängigen Jugendlichen in Burg schnell und unkompliziert weiter.

03.10.2015, 06:00

Burg l Der Beruf des Streetworkers ist vor allem durch Fernsehsendungen wie „Die Ausreißer – Der Weg zurück“ bekannt. In Burg ist Katja Treffky auf der Straße im Einsatz. Sie hilft obdachlosen oder drogenabhängigen Jugendlichen. „Ich gehe dahin, wo sie sich im öffentlichen Raum aufhalten“, erklärt sie. Denn nicht nur in Berlin oder Hamburg gibt es Plätze, an denen öffentlich Drogen konsumiert werden.

Den Kontakt zu finden, sei manchmal schwierig. „Es gibt keinen Fahrplan, den ich runterrattern kann“, sagt sie. Die Jugendlichen vor Ort sind vor allem von Crystal, Marihuana und Alkohol abhängig. Im Gespräch versucht Katja Treffky vor allem, einen Zugang zu den Menschen zu finden. Aber ihre Arbeit hat Grenzen. „Ich mache keine Drogenberatung“, stellt die Streetworkerin klar. Das übernimmt die Drogen- und Suchtberatungsstelle in Burg. Treffky zeigt den jungen Menschen den Weg dorthin auf. „Man kann dabei keine Wunder vollbringen“, sagt sie. Obdachlosen jungen Menschen ist sie bisher in Burg noch nicht begegnet. „Aber es kann sein, dass das zum Winter kommt“, so die Streetworkerin.

Ein schwieriger Job, der viel Kraft kostet. „Ich versuche, das nicht mit nach Hause zu nehmen“, erklärt Katja Treffky. Dabei muss sie auch zulassen, wenn sich jemand nicht helfen lassen will. Das sei aber personenabhängig.

Die Suchtprobleme würden dabei nicht ausschließlich bei Jugendlichen aus schweren Verhältnissen auftreten. „Es gibt auch sehr wohlbehütete Leute, die mit dem Druck nicht klarkommen, unter dem sie stehen“, sagt Katja Treffky. Wer dann in Kontakt mit der aufputschenden Droge Crystal käme, sei ganz schnell in einem Kreislauf. „Und dann geht das ganz schnell.“

Auch, wenn Katja Treffky erst seit einem halben Jahr im Dienst in Burg ist. Schon jetzt gibt es Geschichten, die sie so schnell nicht vergessen wird. „Da war ein junger Mann, der hatte enorme gesundheitliche Probleme und überhaupt nichts mehr im Kühlschrank. Es ging ihm richtig schlecht“, erzählt sie. Die Hilfe erfolgte schnell und unkompliziert. Die Streetworkerin organisierte bei der Tafel Lebensmittel, damit der Mann die nächsten Tage über etwas zu essen hatte. „Der war so dankbar und hat sich so gefreut, das wird mir im Gedächtnis bleiben“, sagt Katja Treffky. Ein paar jungen Menschen konnte die Streetworkerin schon helfen. „Ob die jetzt schon clean sind, weiß ich aber nicht“, so Treffky.

Neben der Arbeit auf der Straße hilft sie auch im Jugendclub U27 des Soziokulturellen Zentrums aus. Hier hat Katja Treffky ihr Büro. „Dadurch bin ich einfach viel näher dran“, sagt sie. Das Netzwerk vor Ort, das durch das Jugendwerk Rolandmühle und andere lokale Partner besteht, ist viel wert.

Mit den asylsuchenden Jugendlichen erweitert sich auch das Aufgabenspektrum von Katja Treffky. So plant sie ein interkulturelles Kochen im Jugendzentrum und hat die Mini-EM organisiert. „Durch diese Verbindungen bekommt man nicht nur Kontakt zueinander, sondern kann auch leichter Deutsch lernen“, meint sie. Ein Weg, der auch in Zukunft fortgesetzt werden soll.

Katja Treffky ist unter 0151/ 26 51 66 43 oder 03921/ 72 93 94 erreichbar. Ihr Büro ist im Soziokulturellen Zentrum Burg, August-Bebel-Straße 30. Mehr Informationen gibt es hier.