1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Ehre für das Ehrenamt

Volkssolidarität Ehre für das Ehrenamt

Der Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land der Volkssolidarität hat verdiente Mitglieder ausgezeichnet.

Von Martin Rieß 26.10.2015, 10:00

Burg/Genthin/Magdeburg l Voller Saal im Hotel Stadtfeld in Magdeburg: Der Regionalverband der Volkssolidarität hatte zu einer Ehrung für Ehrenamtler geladen. 80 Ehrenamtler aus Magdeburg und dem Jerichower Land waren der Einladung gefolgt.

Ehrenamt – das bedeutet Einsatz für die Gesellschaft und für andere Menschen, ohne dafür große Gegenleistungen zu erwarten. Martina Richter, Geschäftsführerin des Regionalverbands Magdeburg der Volkssolidarität, zitierte in diesem Zusammenhang von der Internetseite der Stadt Magdeburg: Die Kommune lebe vom Engagement, die Stadt werde durch den Einsatz der Menschen erst lebens- und liebenswert. „Doch leider wird gerade dann, wenn Menschen sich über einen langen Zeitraum für etwas einsetzen, diese Initiative als etwas Selbstverständliches hingenommen, und es gibt keine Würdigung und keine Anerkennung. Das wollen wir nicht.“ Um jenen, die sich in den verschiedensten Bereichen des 70 Jahre alten Wohlfahrtsverbands einbringen, Anerkennung zu zollen, werden besonders treue und aktive Ehrenamtler mit Ehrenzeichen wie den Solidaritätsnadeln und silbernen Ansteckrosen oder kleinen Präsenten wie Euro-Münzsätzen in Sammlerqualität bedacht.

Mit silbernen Solidaritätsnadeln wurden drei Frauen von der Volkssolidarität ausgezeichnet. Wie Martina Richter berichtet, liebt Monika Wenk das Wandern, und an zweiter Stelle den Verband. Seit 2009 leitet sie eine Ortsgruppe und stellt seit vielen Jahren ein Vorbild für Helfer dar. Ebenfalls aus Magdeburg kommt Irmtraud Haberkorn. Sie ist seit drei Jahrzehnten mit dabei, war bis zum Ruhestand hauptamtlich bei dem Verband. Besonders wertvoll sei ihre Mitarbeit im Arbeitskreis Sozialarbeit gewesen und ihre Bereitschaft, das Wissen und ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben. Geehrt wurde aber auch hauptamtlicher Einsatz: Britta Krüger ist seit 30 Jahren bei der Volkssolidarität. Die gelernte Krankenschwester leitet das Begegnungszentrum in Burg und koordiniert seit 1999 die offene Seniorenarbeit in den 40 Ortsgruppen ihres Gebiets.

Lilo Arnhold aus dem Kannenstieg hatte bereits am 17. Oktober als Einzige aus dem Regionalverband eine Goldene Solidaritätsnadel während einer Veranstaltung des Bundesverbands in Berlin erhalten. Sie war zur gestrigen Veranstaltung verhindert. Martina Richter berichtete dennoch vom Engagement der 90-Jährigen. Sie trat im Gründungsjahr der Volkssolidarität vor 70 Jahren dem Verband bei und ist ihm bis heute als aktive Ehrenamtlerin treu geblieben.

In seiner Rede verwies Landesgeschäftsführer Michael Bremer darauf, dass die Stärke der Volkssolidarität in ihrer Präsenz in allen Regionen und in vielen gesellschaftlichen Bereichen besteht: „Das große Ganze, das solidarische Miteinander ist bei uns ein wichtiges Thema.“ Gruppen, die sich einzig einem bestimmten Gebiet widmen, verlören dies manchmal aus den Augen. Zudem sei außerhalb der großen Familie der Volkssolidarität die Werbung nach neuem ehrenamtlichen Nachwuchs oft noch schwieriger.

Michael Bremer sagte während der Ehrung: „Lassen Sie mich noch einen Blick in die Zukunft werfen. Denn in dreißig Jahren wird unser Verband 100 Jahre alt.“ Der Landesgeschäftsführer rechnet dann damit, dass die Wohlfahrtsverbände enger zusammengerückt sind. Hintergrund seien nicht zuletzt die wachsenden Aufgaben, die sich für Organisationen wie die Volkssolidarität mit einer wachsenden Zahl an alten und sehr alten Menschen ergeben. „Wenn ich im Jahr 2045 noch leben sollte, werde ich 90 Jahre alt sein. Und dann werde ich mich sicher über eine schmucke Altenpflegerin der Volkssolidarität freuen können.“

Das Feiern scheint der Volkssolidarität derweil zu liegen. Denn nachdem es vor einer Woche schon eine Festveranstaltung in der Johanniskirche und nun die Ehrung im Hotel Stadtfeld gab, stand am Sonnabend die 70-Jahr-Feier für den Landesverband auf dem Programm. Die Volkssolidarität hat in Sachsen-Anhalt mehr als 30 000 Mitglieder. Die Ehrenamtler leisteten mehr als 700 000 Stunden. Ohne die Volkssolidarität wäre das Leben in vielen Städten und Gemeinden kaum noch denkbar. Neben den drei Solidaritätsnadeln in Silber für Mitglieder des Regionalverbands Magdeburg-Jerichower Land werden dann u. a. weitere Silbernadeln für Mitglieder anderer Kreisverbände überreicht.