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Festkonzert Wiedersehen und -hören mit Bekannten

Es war ein Wiedersehen mit alten Bekannten - beim Treff des Fördervereines Freundeskreis Friedensau (FFF).

Von Stephen Zechendorf 27.10.2015, 10:30

Friedensau l Berit Hummel, Luise Schneeweiß und André Hummel – echten Friedensauern sagen diese Namen freilich noch etwas. Sie alle studierten oder lebten bis vor wenigen Jahren in dem beschaulichen, adventistisch geprägten Dorf im Wald, André Hummel hatte zudem als Kantor von Friedensau gewirkt, bevor er mit Ehegattin Berit nach Stolzenau wechselte. Luise Schneeweiß lebt inzwischen in Österreich. Für das Konzert mit Geige (Luise Schneeweiß), Querflöte (Berit Hummel), Cembalo und Orgel (André Hummel) kamen die Vollblutmusiker am zurückliegenden Wochenende erneut nach Friedensau zurück.

Gespielt wurden Werke zweier Söhne von Johann Sebastian Bach und (als Zugabe) vom brühmten Vater selbst, ebenso von Carlo Tessarini, Felix Mendelssohn Bartholdy, Heinrich Ignaz Franz Biber und Jacques Ibert.

Die Darbietenden vermittelten den interessierten Zuhörern in der fast vollbesetzten Kapelle vor jedem Stück Wissenswertes über die Werke und Komponisten. So erfuhren die Zuhörer, dass Felix Mendelssohn Bartholdys Choral-Variationen entstanden, als der Komponist gerade mal 14 Jahre alt war, und Jacques Ibert seine „Deux Interludes“ verfasst hatte, als eigentlich seit fast 100 Jahren keiner mehr Stücke für Cembalos schrieb. Das Cembalo hatten die Gastgeber des Konzertes auf die Kapellen-Bühne unter dem Rosettenfenster gestellt. Zuvor hatten die Musiker von der Orgelempore aus gespielt.

Unter den Zuschauern waren nicht nur Mitglieder des Fördervereines, das Konzert war für alle Musikfreunde öffentlich gemacht worden. Ein Angebot, das zahlreiche Bürger der Region annahmen.

Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Fördervereins ‚Freundeskreis Friedensau‘ International (FFF), um vereinsinterne Angelegenheiten zu beraten und diejenigen zu treffen, denen im vergangenen Jahr eine Förderung ermöglicht worden ist. Zum festen Bestandteil dieser Treffen ist ein Konzertnachmittag am Sonnabend in der Kapelle im Otto-Lübke-Haus geworden.

Der Förderverein „Freundeskreis Friedensau“ International (FFF) ist ein gemeinnütziger Verein, der Studentinnen und Studenten an der Theologischen Hochschule Friedensau unterstützt. Er wurde 1990 von 23 Personen ins Leben gerufen, die sich für den Erhalt und Ausbau der damals noch jungen Hochschule einsetzen wollten.

Inzwischen ist er bereits auf über 1000 Mitglieder angewachsen. Darunter sind aktive und ehemalige Studierende, Dozenten und Angestellte der Hochschule, aber auch zahlreiche Freunde Friedensaus – aus Deutschland und der ganzen Welt, berichtet Heike Fischer, stellvertretende Vereinsvorsitzende und Vize-Ortsbürgermeisterin von Friedensau. Derzeit besteht der Verein jedoch vor allem aus älteren Mitgliedern. Man sei bestrebt, auch jüngere „Ehemalige“ wieder mehr für den Verein zu begeistern, so Heike Fischer.

Alle Mitglieder verbindet ein Ziel: „Jedem soll ein Studium in Friedensau möglich sein, der die Qualifikation dafür mitbringt“, heißt es auf der Internetseite des Fördervereines.

Gewährt werden zum Beispiel Stipendien an Studierende, die sich akademisch, sozial und geistlich engagieren. Gegenwärtig werden vom Freundeskreis Friedensau jährlich zirka 70 000 Euro für Studienbeihilfen zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus fördert der Freundeskreis Friedensau Sonderprojekte auf dem Campus der Hochschule. Dabei handelte es sich in der Vergangenheit vielfach um Bau- und Renovierungsmaßnahmen oder um Ausstattungen, die anderweitig nicht voll finanziert werden konnten und mit der Hilfe des Fördervereins verwirklicht wurden.

So wurden nach Aussagen des Vereines bisher unter anderem die Aula auf dem Hochschulcampus renoviert und ausgestattet, ein Tagungszentrum eingerichtet, das Gästehaus und das neue Studentenwohnheim möbliert sowie die Renovierung der Kapelle und ihres Buntglasfensters – der beeindruckenden Rosette – ermöglicht.

Bis 2005 hatte der Förderverein vor allem den Ausbau der Hochschule mitfinanziert. Über 500 000 Euro konnten demzufolge in Bau- und Renovierungsprojekte der Hochschule fließen. Mehr als eine Million Euro ist innerhalb von 24 Jahren an Stipendien vergeben worden.

Alle finanziellen Zuwendungen des FFF an Studenten werden aus den Spenden und Jahresbeiträgen der Mitglieder finanziert.