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Deichbau Im April start in Gerwisch

Wie der Hochwasserschutz mit der Landwirtschaft in Einklang zu bringen ist, darum ging es jetzt in Gerwisch.

Von Thomas Rauwald 10.11.2015, 18:00

Gerwisch l Unstrittig zwischen den anwesenden Landwirten, dem neuen Leiter des Flußbereiches Schönebeck des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Roland Günther, sowie eingeladenen Kommunalpolitikern war, dass Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren sehr viel Geld in den Hochwasserschutz gesteckt hat. Doch Karla Michalski, der Ortsbürgermeisterin von Gerwisch, geht manches noch zu zäh. Sie bittet die Mitglieder des Landtages inständig, für schnellere Planungsverfahren zu wirken. Die Umweltverbände würden immer wieder Steine in den Weg legen und die Verfahren verlängern, verteidigt Gabriele Brakebusch, Vorsitzende des Ausschusses Ernährung, Landwirtschaft, Forsten.

Zuversicht hingegen vermittelt Roland Günther. Er informiert, dass es für die Linienführung des zu bauenden Deiches in Gerwisch noch Veränderungen gab. Der neue Deich wird nun bündig an den Biederitzer anschließen und am anderen Ende nun über die August-Bebel-Straße in Richtung Klärwerk ein Stück hinwegreichen. Man sei mit den letzten Planungen befasst. Derzeit sind auf dem Baufeld Archäologen aktiv. Ab April nächsten Jahres werden die Gerwischer Erdarbeiten beobachten können. Günther verspricht, dass die verschobene Bürgerversammlung auf jeden Fall nachgeholt wird.

Der Bewuchs in Ehleumflut und Alter Elbe ist für das LHW ein weiteres Problem. Hier sind nicht nur strenge Naturschutzregeln zu beachten, sondern auch die berechtigten Interessen der Landwirte zu berücksichtigen.

Man wird in Kürze damit beginnen, in der Ehleumflut und in der Alten Elbe wenigstens die nicht heimischen Gehölze zu entfernen.

Für eine Entschädigung der Landwirte zum Beispiel bei der Schaffung von Polderflächen setzt sich Matthias Wölk, der Geschäftsführer der Gerwischer Agrar GmbH, ein.

Schwierig sei es, Flächen für die Ausgleichspflanzungen wegen der Bereinigung von Ehle-Umflut und Alter Elbe zu finden, sagt Roland Günther. Immerhin handle es sich um rund 50 Hektar. Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Fließgeschwindigkeit werden mit den Behörden abgestimmt.