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Zuschüsse Bis zu 3000 Euro für Grabow

Auch 2016 werden Großveranstaltungen in der Einheitsgemeinde Möckern finanziell unterstützt.

Von Stephen Zechendorf 26.11.2015, 19:00

Möckern/Grabow l Stadtbürgermeister Frank von Holly nahm diesen Umstand zum Anlass, bei der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstagabend alle Vereine und Ortschaftsräte der Einheitsgemeinde aufzufordern, rechtzeitig ihre Veranstaltungstermine an das Rathaus zu übermitteln. Bereits im Jahr 2015 waren das Möckeraner Parkfest und die 1050-Jahr-Feier der Stadt Loburg um ein Haar auf das selbe Wochenende gefallen.

Frank von Holly machte deutlich, dass es nicht reiche, wenn eine Ortschaft für sich in Anspruch nehme, „doch immer am soundsovielten Wochenende des Monats“ das Dorffest zu feiern. „Wir können das organisatorisch so nicht stemmen. Jeder Ort und jeder Verein ist jedes Jahr aufs Neue aufgerufen, seine Termine selber frühzeitig an die Verwaltungsmitarbeiterinnen für Kultur weiterzugeben“, äußerte sich Frank von Holly.

Grabow habe dies getan, hieß es in der Ausschusssitzung. Angemeldet wurde das Fest zum 1070. Dorfjubiläum am 24. Juni 2015. Dabei seien keine Überschneidungen mit anderen Terminen festgestellt worden, so Möckerns für Kultur zuständige Mitarbeiterin Mareen Hensel. Einen Hinweis aus der Ortschaft Möckern zu deren Parkfest habe es zu diesem Zeitpunkt dagegen nicht gegeben. Erst später sei die Doppelbelegung aufgefallen. Zur Rede steht das verlängerte Wochenende vom 23. bis 26. Juni 2016.

Der Grabower Ortsbürgermeister Thomas Lindemann, selbst Mitglied im Kulturausschuss, meinte: „Wir haben uns die Wahl des Termines nicht leicht gemacht, wir wollten auch auf den Terminkalender unserer Patenkompanie berücksichtigen. Eine solche Überschneidung ist bei 27 Ortschaften in der Stadt wohl nicht zu umgehen. Tut mir leid, wenn da nicht jeder mitdenkt. Nun ist es eben so.“

Im weiteren Verlauf der Diskussion musste der Kulturausschuss entscheiden, ob die Grabower Jubiläumsfeier mit Mitteln aus einem für solche Anlässe eingerichteten „Jubiläumsfördertopf“ der Stadt Möckern finanziell unterstützt werden soll, falls es zur Unterfinanzierung kommen sollte. Der Grabower Heimatvereinsvorsitzende Jörg Stiller und sein Stellvertreter Klaus-Dieter Peters, die das Projekt vorstellten, rechnen mit Gesamtkosten von etwa 10 000 Euro. Der Kulturausschuss will im Bedarfsfall bis zu 3000 Euro beisteuern. Bedarfsfall heißt, wenn eigene Refinanzierungen der Veranstalter (etwa Eintrittsgelder) nicht reichen, um die Veranstaltung zu finanzieren. Die Ausschussmitglieder zeigten sich überzeugt von dem Programm und der akribischen Vorbereitung und Kostenaufschlüsselung durch den Heimatverein Grabow.

Das Fest in Grabow richtet sich ausdrücklich an alle Einwohner der Stadt Möckern, so die Vereinsvorsitzenden. „Wir wollen uns der ganzen Stadt Möckern vorstellen“, sagte der Vereinsvorsitzende Jörg Stiller. Mit dem Ortsjubiläum im kommenden Juni wird gleichzeitig das alle zwei Jahre stattfindende Grabower Rosenfest begangen.

Nach Einschätzung der Ausschussmitglieder handelt es sich bei dem kommunalen Förderangebot für solche Jubiläen um eine Holschuld. Das bedeutet, bei Bedarf müssen die Vereine oder Ortschaften schon selbst Anträge stellen. Es sei nicht Aufgabe der Kulturmitarbeiterinnen, herauszufinden, wer gerade ein Jubiläum feiern kann. Allerdings habe es im Jahr 2015 eine Rückversicherung bei den Wüstenjerichowern gegeben, die ebenfalls ein Jubiläum hätten feiern können.

Nach Aussagen aus der Stadtverwaltung reiche der derzeitige Topf nicht aus, wenn man sämtliche „Zehner-Feiern“ beachten würde. Dies bedeute jährlich zwei bis vier Veranstaltungen.

Es gibt aber auch Ortschaften, die ohne einen kommunalen Zuschuss ein größeres Fest auf die Beine stellen. So verwies der Wörmlitzer Ortsbürgermeister Tobias Rudolph darauf, dass in diesem Jahr das erste Dorffest begangen worden war, sozusagen als Test für das anstehende Ortsjubiläum in zwei Jahren. Die rund 11 000 Euro Kosten habe man auch ohne Finanzspritze stemmen können. Im Jahr 2017 feiert Wörmlitz sein 1025-jähriges Bestehen.

Die Vergangenheit hat zudem bewiesen, dass die von der Stadt in Aussicht gestellten Fördergelder nicht komplett von den Ortschaften in Anspruch genommen worden sind. Nach Angaben von Mareen Hensel brauchten die Loburger Organisatoren von bereitgestellten 5000 Euro lediglich knapp 3500 Euro und auch beim Jubiläums-Erntedankfest Stegelitz kamen die angemeldeten 1000 Euro nicht zur Auszahlung, weil ausreichend Sponsoren gewonnen werden konnten.

Der Fördertopf „Allgemeine Jubiläen“ der Stadt versteht sich als finanzielle Rückendeckung, wenn die eigene Finanzierung von Jubiläumsfestlichkeiten nicht gewährleistet ist.