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Diakonie Tafeln wollen jedem in Not helfen

Weihnachten ist traditionell in unseren Breiten die Zeit der Geschenke und Spenden. Auch bei den Tafeln ist derzeit Hochkonjunktur.

Von Andreas Mangiras 16.12.2015, 12:00

Burg/Genthin l „Die Arbeit der Tafeln ist unerlässlich“, erklärte Andreas Steppuhn, seit März Landesvorsitzender der Tafeln in Sachsen-Anhalt, gestern bei einem Besuch in Burg. Es gebe viele bedürftige Familien. Zudem kämen viele Menschen in Not ins Land, die Unterstützung benötigen würden. „Wir möchten dazu beitragen, dass die Tafeln weiterhin jedem helfen können, der Hilfe benötigt“, hob Steppuhn hervor.

Stepphun hatte sein Auto vollgeladen mit Drogerieartikeln und lang haltbaren Lebensmitteln im Gesamtwert von etwa 2000 Euro. Er übergab die Lieferung an die Diakonie Jerichower Land, die Träger für die Tafeln in Burg und Genthin ist. Eine dritte Tafel im Jerichower Land unterhält das DRK in Gommern.

Steppuhns Lieferung entstammt einer Sonderaktion des Lebensmittelhändlers Rewe, der seit 1996 Partner der Tafeln ist. Dabei seien weit über eine Million Euro erlöst worden. Der Tafel-Landesverband Sachsen-Anhalt hatte über die Rewe-Region Ost Sachspenden im Wert von 16 500 Euro erhalten. Im Landesverband sind 30 Tafeln vereint, die in Sachsen-Anhalt über 100 Ausgabestellen betreiben. Deutschlandweit gibt es über 900 Tafelinitiativen.

Bei Christiane Vibrans, die die Burger Tafel-Geschäfte führt, und beim Genthiner Tafel-Mann Christoph Grothe war die Freude über die Spende groß. Der Bedarf ist enorm. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der von den Diakonietafeln betreuten bedürftigen Menschen und Familien um gut 40 Prozent gestiegen. Das hängt wesentlich mit der Ankunft von Flüchtlingen im Jerichower Land zusammen. Sie erhalten, so lange sie nicht arbeiten können, nach der bundesdeutschen Sozialgesetzgebung Leistungen auf Hartz IV-Niveau.

„Das Thema ist sensibel, das wissen wir“, betonte Steppuhn. Zugleich machte er deutlich, dass jeder, der bedürftig sei, ohne Unterschied Hilfe bei den Tafeln bekommen werde.

Das bestätigen auch Christiane Vibrans und Christoph Grothe. In Burg habe es nach einem Aufruf im Kirchenkreis eine enorme Spendenbereitschaft gegeben, getragen vor allem über die Gemeinden, aber auch durch großzügige Spenden. So sei die Kleiderkammer gut gefüllt. Christoph Grothe verwies auf die große Spendenbereitschaft, etwa eines großen Geflügelfleischproduzenten aus Möckern und eines Pizza-Produzenten aus Osterweddingen.

Der Betrieb der Tafeln ist vor allem über ehrenamtliche Helfer gewährleistet. In Burg gibt es zudem 15 Ein-Euro-Jobber, in Genthin sind es sieben. Sie helfen beim Einsammeln der Spenden in Supermärkten der Region, bei der Kontrolle, beim Sortieren, bei der Ausgabe von Lebensmitteln unter hygienisch einwandfreien Bedingungen, in Suppen- und Waschküche. „Wir arbeiten an einem effektiveren Logistikkonzept“, erläuterte Christoph Grothe.

Allein das Abfahren der Supermärkte in und um Genthin nimmt täglich über drei Stunden in Anspruch mit langen Wegstrecken. Da drücken die Kosten.