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Rettungswache Im Durchschnitt fünf Einsätze am Tag

In Möser nahm am 1. Januar eine neue Rettungswache ihren Betrieb auf. Der Standort hat sich nach knapp zwölf Monaten etabliert.

Von Thomas Höfs 31.12.2015, 06:00

Möser l Am 1. Januar 2015 ging die neue Rettungswache in Möser in Betrieb. In einem modernen Containerbau sind die Mitarbeiter und der Rettungswagen untergebracht. Der Aufbau der Rettungswache war notwendig geworden, um entsprechend den gesetzlichen Vorschriften innerhalb von zwölf Minuten nach der Alarmierung beim Patienten zu sein.

Im vergangenen Jahr deckten der Rettungswagen aus Burg sowie der Wagen in Gommern den Bereich zwischen den beiden Städten ab. Allerdings kämpften die Fahrer der Rettungswagen regelmäßig gegen die Uhr, wenn es zu einem Einsatz in eine Gemeinde abseits der Bundesstraße 1 ging.

Der Möseraner Rettungswagen deckt die Orte an der Bundesstraße 1 bis Heyrothsberge ab. Außerdem ist er auf der Autobahn im Einsatz und unterstützt die Burger Rettungswache, wenn der dort stationierte Rettungswagen im Einsatz ist.

Rund 380 000 Euro hatte der Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land des Deutschen Roten Kreuzes für den Ausbau des Rettungsdienstes aufgewendet. Allein der Rettungswagen kostete knapp die Hälfte davon. Neun Rettungsassistenten arbeiten in der Rettungswache Möser. Eine Schicht dauert 24 Stunden, sagt Ulf Grobler. Etwa 12 000 Einsätze fahren die sechs Rettungswagen im Jahr. Tendenz steigend. Die älter werdende Bevölkerung macht sich auch hier bemerkbar.

Zwar gibt es noch keine Zahlen speziell für die Rettungswache in Möser. Allerdings schätzt Ulf Grobler die Einsatzhäufigkeit auf rund fünf Einsätze täglich. An der Tür zur Garage haben die Rettungsassistenten einen Jahreskalender angebracht. Hier trägt jede Schicht ihre Summe der Tageseinsätze ein. Oftmals zeigen die Einträge hohe Zahlen im einstelligen Bereich. An manchen Tagen bringen es die Mitarbeiter sogar auf ein zweistelliges Ergebnis. „Das ist aber ganz selten“, sagt er.

Der Standort Möser habe sich etabliert, schätzt der erfahrene Mitarbeiter ein. Der sechste Rettungswagen werde gebraucht im Landkreis. Das zeigten die Zahlen ganz eindeutig, bestätigt er.

Vor allem kann das Fahrzeug mit den Assistenten sehr schnell auf der Autobahn sein. Hier sind die Mitarbeiter häufig unterwegs. Das zunehmend steigende Verkehrsaufkommen auf der Autobahn fordere immer wieder schwere Unfälle, wissen die Mitarbeiter. Schnelle Hilfe ist dann wichtig. Unterstützt werden die Möseraner dann von dem Notarzt aus Burg. Der Arzt ist in spätestens 20 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort.

Zufrieden mit der Rettungswache zeigt sich ebenfalls Frank Ruth, Vorstand des Roten Kreuzes. Der Standort sei wichtig und werde gebraucht, bestätigt er die Entscheidung zum Aufbau.

Die moderne Leichtbauweise der Rettungswache hat nach den Worten von Ulf Grobler bereits zahlreiche Besucher angelockt. Andere Landkreise waren bereits zu Gast, um sich den Aufbau der Rettungswache anzusehen.

Von außen sieht die Einrichtung zwar sehr monoton aus. Innen offenbart sich aber die durchdachte Einrichtung. In dem Gebäude können Frauen und Männer arbeiten. Es gibt getrennte Sanitärräume, schwärmte Frank Ruth bei der Eröffnung. Allerdings fehlt unter den Mitarbeitern im Rettungsdienst eine Frau. Der Beruf ist weitgehend Männersache. Dabei können ihn Frauen ebenso gut leisten.

Dennoch können die 24-Stunden-Schichten ganz schön an den Nerven der Rettungsdienstmitarbeiter zerren. Gerade wenn die Einsatzhäufigkeit groß und damit die Ruhephasen kurz sind, baue sich auch schon mal Stress auf. Dennoch sind die Mitarbeiter in den Rettungswagen Profis genug, dass sie damit umgehen können, weiß Ulf Grobler. Ihm macht der Beruf sichtlich Freude. Immer wieder werden die Mitarbeiter vor neue Herausforderungen gestellt und ebenso gefordert. Das mache ihm sehr viel Spaß und sei sehr abwechslungsreich. Er weiß auch, dass seinen Kollegen dies gefällt.