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Burger Poliklinik Drei Lindenbäume müssen weichen

Die ehemalige Burger Poliklinik wird zu einem Wohnhaus umgebaut. Für eine Feuerwehraufstellfläche mussten jetzt drei Bäume weichen.

Von Steffen Reichel 20.01.2016, 06:00

Burg l Im November berichtete die Volksstimme darüber, dass bis Frühjahr 2017 am Burger Goethepark 15 barrierefreie Wohnungen im Gebäude der ehemaligen Poliklinik entstehen sollen. Und auch darüber, dass für einen zweiten Rettungsweg drei vor dem Haus wachsende Linden gefällt werden sollen. Diese drei Bäume sind in der Bahnhofstraße nun gefällt worden, was im Netz eine heftige Diskussion auslöste. Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Baumfällung und der Kompetenz der Entscheidungsträger werden geäußert.

Wieland Günther ist der Baum-Experte in der Burger Stadtverwaltung. Er sagt, dass es sich bei den drei gefällten Bäumen wohl um die besten Bäume der Straße gehandelt habe, weil sie Platz zum Wachsen hatten, und man sich auch im zuständigen Bau- und Umweltausschuss die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. „Jeder Baum in der Stadt sorgt für besseres Klima, bindet Dreck. Aber Sicherheit geht vor“, so Günther weiter.

Gemeint ist damit, dass die Bäume einer notwendigen Feuerwehraufstellfläche Platz machen mussten. Als Ersatzpflanzung sind fünf Maulbeerbäume an der Ecke Bergstraße/Hainstraße vorgesehen.

Trotz der drei nun fehlenden Bäume werde die Bahnhofstraße ihren Alleecharakter erhalten, verspricht Günther.

In die Entscheidung eingebunden war auch der Leiter der Burger Feuerwehr, Wolfram Stukenberg. Er erklärt: „Wenn das Projekt einen zweiten Rettungsweg über die Rettungsgeräte der Feuerwehr vorsieht, dann brauchen wir diese Aufstellfläche, bei der Größe, Abstand zum Gebäude und Art des Ausbaus entsprechend vorgeschrieben sind.“ Da das Haus eine bestimmte Höhe hat, würde im Fall eines Falles auch die Drehleiter zum Einsatz kommen. „Und dafür brauchen wir den Platz, den wir nicht hätten, wenn die drei Bäume stehen geblieben wären“, so der Wehrleiter.

Marco Herbort ist Mitglied des Bau- und Umweltausschusses des Stadtrates und Administrator der Facebook-Gruppe „Burger Ansichten“, die die Fällung der drei Linden heiß diskutiert. Herbort postete: „Hier ist eine Investition in ein Gebäude, das seit der Wende keine Aufmerksamkeit hatte. Da die gesetzlichen Vorgaben beim Brandschutz nun mal gegeben sind, müssen Lösungen her. Und das war in meinen Augen die sinnvollste.“ Er stehe zu der Entscheidung, so Herbort.