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Haushalt Kein Geld für die Steinerne Brücke

Von einer „Teilrenovierung“ der Steinernen Brücke bei Gübs hat das Bauamt der Gemeindeverwaltung keine Kenntnis.

Von Thomas Rauwald 21.01.2016, 10:00

Gübs/Woltersdorf/Heyrothsberge l Offenbar ist Wilfried Schmidt-Neteband ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Gemeindebürgermeister Kay Gericke und Bauamtsmitarbeiterin Kerstin Mecke sind sich darin einig, dass es wirklich schön und wünschenswert wäre, wenn die kurze Verbindung zwischen Gübs und der Landeshauptstadt über die Steinerne Brücke wiederhergestellt werden könnte. Das sei auch das langfristige Ziel der Gemeinde, fügen sie an.

Als 2013 ein Entwicklungskonzept für die Gemeinde Biederitz durch breites bürgerliches Engagement erarbeitet wurde – das Strategiepapier Bürgerplattform Biederitz 2030 – spielte für die touristische Erschließung der Ortschaften im ostelbischen Raum die Wiederherstellung der Brücke eine nicht unerhebliche Rolle.

„Wir sind an dem Vorhaben auch dran“, sagt Kerstin Mecke. Das Projekt ist in unserer Leader-Gruppe auch angemeldet worden. Aber so richtig klar ist derzeit noch nicht, unter welchen Prämissen die neue Förderperiode gestartet wird. Denkbar wäre auch, die Förderung über das Radwegeprogramm zu erlangen.

Das Bauamt hat auch schon eine Grobschätzung der Kosten zur Wiederherstellung einer stabilen, festen Brücke veranlasst. Dabei, so die Bauamtsmitarbeiterin, gibt es eine komfortable Version, die kostet rund 250 000 Euro, und eine abgespeckte, aber trotzdem sichere Version der Bauausführung, die kostet rund 190 000 Euro. So die Schätzungen. Fördermittel sind zwingend erforderlich.

Bürgermeister Kay Gericke bestätigt, dass die Brücke eine schöne Sache wäre. „Aber das ist eine freiwillige Aufgabe, die wir uns jetzt nicht leisten können.“

Kerstin Mecke erläutert: „Auch wenn wir wie angemeldet 2017 oder 2018 in den Genuss von Leader-Fördermitteln, kommen würden, hat die Gemeinde einen Eigenanteil von zehn oder zwanzig oder dreißig Prozent der Summe selbst zu tragen.“ Das Geld habe die Gemeinde derzeit gar nicht, fügt sie an.

Kerstin Mecke beschreibt die Schäden der Brücke. Zum Beispiel seien schon in den 80er Jahren die Zufahrten weggenommen worden. Das seien keine Schäden vom Hochwasser 2002.

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft hat signalisiert, dass dort wieder eine Brücke für Spaziergänger und Radler entstehen könne, wenn die Gemeinde das Bauwerk übernimmt und pflegt. Doch zuvor muss sie saniert werden.

Sinnvoll wäre der Lückenschluss über die Ehle allemal, denn von beiden Seiten führt bereits ein Weg an sie heran. Eine jetzt schon funktionierende Querung ist, von der B 1 abgesehen, die Klusbrücke.

Wilfried Schmit-Neteband hat sein Angebot zur Unterstützung des Baues bereits im Vorjahr unterbreitet. Er hätte auf seinem Hof 140 Quadratmeter Pflastersteine liegen. Die würde er für das Projekt zur Verfügung stellen.