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Magdeboot Chancengeber aus Gommern

Auf der Magdeboot, die Freitag eröffnet wird, erleben drei Boote der Glas-Faser-Technik aus Gommern ihre Premiere.

Von Manuela Langner 10.03.2016, 10:00

Gommern l Gleich drei behindertenfreundliche Boote der Gommeraner Glas-Faser-Technik Heinrich feiern an diesem Wochenende ihre Deutschlandpremiere auf der Magdeboot in den Magdeburger Messehallen.

Geschäftsführer Peter Heinrich ist es wichtig, dass Menschen in unserer Gesellschaft nicht ausgegrenzt werden. „Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, die Freiheit auf dem Wasser zu genießen.“ Er sieht sich als Chancengeber, nicht zuletzt für Leute, die sonst nur festen Boden unter ihren Füßen kennen.

Die behindertenfreundlichen Boote richten sich sowohl an Rollstuhlfahrer als auch an Menschen mit anderen Handicaps oder an ältere Wassersportler, die inzwischen in ihren Bewegungen eingeschränkt sind.

Bei den Booten handelt es sich um einen 6,50 Meter langen Katamaran zum Segeln. Der ebenfalls 6,50 Meter lange Trimaran als Motorboot verfügt über einen sehr geringen Tiefgang, so dass Rollstuhlfahrer ohne große Hindernisse an Bord fahren können. Das dritte Boot ist ein kleiner Motorkatamaran, der mit seiner Länge von 4,50 Meter als Rettungs- oder Begleitboot für Wassersportler mit Handicap eingesetzt werden kann. Haben Vereine im Behindertensport Ruderer etc., können sich diese über spezielle Haltegriffe in den kleinen Katamaran ziehen, sollte ihr eigenes Boot gekentert sein. Die Boote sind für Binnengewässer, ob Flüsse oder Seen, zugelassen und trailerbar.

Entwickelt wurden die drei Boote in Gommern in Zusammenarbeit mit Vereinen, die sich für die Belange von Menschen mit Handicaps einsetzen. „Welche Höhen und welche Breiten benötigen Rollstuhlfahrer? Über welche Beweglichkeit verfügen sie?“, nannte Peter Heinrich einige Fragen, die im Vorfeld geklärt wurden. So sei das Steuerrad auf einem normalen Boot für Rollstuhlfahrer viel zu hoch angebracht. Auch die Wände seien zu hoch, um mit einem Rollstuhl an Bord zu gelangen. Beim Katamaran wird das über Rampen gelöst. Aber auch die Sicherheit an Bord spielte eine wichtige Rolle.

Die behindertenfreundlichen Boote sollen sowohl geliehen als auch gekauft werden können. Bei einem Kauf handelt es sich um eine Einzelanfertigung. „Wenn an einer Stelle noch eine Haltestange benötigt wird, wird die natürlich eingebaut“, sagte Peter Heinrich.

Auf der Magdeboot präsentieren sich von Freitag bis Sonntag insgesamt rund 100 Aussteller in den Messehallen. Neben neuen und gebrauchten Segelbooten, Kanus und Kajaks, Schlauch- und Rennboote geht es auch um Wohnmobile. Besucher können beispielsweise im Tauchcontainer aktiv werden. Geöffnet ist die Messe von morgen bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.