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Hochwasserschutz Million für längere Schutzmauer

Die Gemeinde Möser hat 1181104 Euro erhalten. In Hohenwarthe soll das Hochufer besser geschützt werden.

Von Thomas Rauwald 11.03.2016, 10:54

Möser l Die gute Nachricht ist in Möser eingeschlagen wie eine Bombe. So richtig fest geglaubt hatte an diesen Fördersegen wohl kaum einer. Zu schwierig und mit vielen Unwägbarkeiten behaftet gestalteten sich im Vorjahr die Bemühungen, an Fördergeld für die Sicherung des Hochufers an der Hohenwarther Elbpromenade heran zu kommen. Doch die Gemeindeverwaltung hat nicht aufgegeben. Das hat sich nun im wahrsten Sinn des Wortes ausgezahlt.

Bürgermeister Bernd Köppen ist überglücklich über das Fördergeld. Während in Lostau für die Beseitigung der Hochwasserschäden an der Infrastruktur relativ unkompliziert rund 1,23 Millionen Euro vor allem für den Neubau von Straßen und Wegen aus der Landeskasse zur Verfügung gestellt wurden, hat vor allem der damalig noch amtierende Hohenwarther Ortsbürgermeister Peter Bergmann immer wieder auch Maßnahmen zum Schutz des gefährdeten Hochufers eingefordert.

Bisher ist in Hohenwarthe nach der Flut von 2013 lediglich der Treppengang am Elbufer und der Rastplatz in Ordnung gebracht worden. Zudem war als Soforthilfe der durch die Wucht der Wassermassen demolierte große Schiffsanleger wieder funktionstüchtig gemacht worden.

Dass die Sorgen Bergmanns und auch des neue Ortsbürgermeisters Frank Winter nicht unberechtigt sind, belegt ein Böschungsabgang im Winter 2011. Damals war in Höhe der Kirche Erdreich oberhalb des Hochufers in einer Breite von rund vier Metern ins Rutschen geraten. Wenn am Fuße des Hochufers die Stabilität nicht gegeben ist, kann von oben Erdreich nachrutschen, so damals die Fachleute.

Doch nun ist Licht im Tunnel. „Nach längerer Prüfung und Bearbeitungszeit durch das Landesverwaltungsamt erhielt die Gemeinde Möser am Mittwoch nun einen weiteren Zuwendungsbescheid“, informierte Gemeindebürgermeister Bernd Köppen.

Der Antrag zur Böschungssicherung war am 30. April vergangenen Jahres im Zuge der Richtlinie zur Beseitigung von Hochwasserschäden 2013 eingereicht worden. Ziel ist die Errichtung einer Ufermauer. Das Land stellt dafür mehr als eine Million Euro zur Verfügung. Die Gemeinde muss keinen Cent dazu bezahlen.

Doch die Realisierung der Maßnahme wird nun zu einer Herausforderung. Köppen erläutert, dass das Vorhaben in diesem Jahr abgeschlossen sein muss. Somit ist für die Planung und Bauausführung ein straffer Zeitplan vorgegeben.

Der für die Böschungssicherung zu betrachtende Bereich hat eine Länge von rund 450 Metern. Das Hochufer ist direkt bis zur Hangkante bebaut. Außerdem führt ein schmaler Weg die Kante entlang.

Durch das Hochwasser waren eine Vielzahl von erheblichen Ausspülungen im Hangfuß, Risse im Erdbereich sowie freigelegte Wurzelbereiche zu verzeichnen. Der Bewuchs bietet zwar noch einen gewissen Halt des Hanges, jedoch ist die Gefahr von partiellen Hangabrutschungen mit den Beschädigungen erheblich gestiegen.

„Mit dem Bau der Böschungsmauer soll daher schnellstens ein präventiver Böschungs- und Hochwasserschutz erreicht werden“, erklärt Bürgermeister Bernd Köppen.

Schon vor einigen Jahren ist im nördlichen Bereich, also in der Nähe der Trogbrücke, eine kleine Schutz- und Stützmauer gebaut worden. Hier befindet sich ein besonders neuralgischer Bereich, weil am Hang vorwiegend niedrige Sträucher und kaum wurzelreiche Bäume vorhanden sind. Das Bauwerk ist im Sommer 2009 fertig gestellt worden und bot mit dem eindrucksvollen figürlichen Holzschmuck einen gemütlichen Rastplatz für Wanderer und Radfahrer.

Die Elbpromenade ist Bestandteil des Elbe-Radwanderweges und wird bei Elbhochwasser regelmäßig überflutet.