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Vernissage Künstlerische Entdeckungsreise

Grafik, Skulpturen und Textilkunst hat die neue Ausstellung auf Schloss Hobeck zu bieten, die Sonnabend eröffnet wird.

Von Manuela Langner 20.04.2016, 10:00

Leitzkau l Die größte Arbeit ist am Dienstagmittag geschafft. Die Bilderrahmen hängen an den Wänden der Galerie, die Skulpturen stehen auf den dafür vorgesehenen Oberflächen. Irene Mertens und Gerd Bunzenthal haben Zeit für eine Tasse Kaffee. Irene Mertens erzählt von einem Werkstattbesuch Gerd Bunzenthals bei ihr in Osterburg. „Da hat er erstmal gesehen, wieviel Arbeit textile Gestaltung macht.“ In der Zeit, in der er drei Grafiken anfertige, sei sie mit einer Arbeit immer noch nicht fertig. Material aussuchen, Färben, das eigentliche Gestalten, ein Passpartout zuschneiden ...

Aber Irene Mertens will es auch gar nicht anders. Sie hängte die Malerei (zumindestens beruflich - als Plakatmalerin) an den Nagel, um sich nach einem Besuch der Spezialschule für Textilgestaltung in Magdeburg mit einer eigenen Werkstatt selbstständig zu machen. Neben ihrem künstlerischen Schaffen arbeitete sie aber immer auch mit Jugendlichen in sozialtherapeutischen Einrichtungen oder gab Kurse an Volkshochschulen. Anfangs beteiligte sie sich an Ausstellungen im In- und Ausland, später gestaltete sie ihre eigenen.

Gerd Bunzenthal hat wie Irene Mertens die Befähigung zum „Leiter im Bildnerischen Volksschaffen“ erworben, wie es zu DDR-Zeiten hieß. Seit 1970 ist er Zirkelleiter und kümmert sich derzeit in Magdeburg um eine Gruppe mit zwölf Frauen und zwei Männern, die töpfern und malen.

Bei der Vorbereitung des Osterburger Stadtfestes 1985 hielt Irene Mertens den Tipp, Gerd Bunzenthal zu fragen, die Malstraße für Kinder anzubieten. Er sagte zu. Das war der Beginn einer langen Freundschaft, und auch die künstlerische Zusammenarbeit funktioniert. Ihre Arbeiten, die sie in Leitzkau ausstellen, sind in den letzten ein bis zwei Jahren entstanden. „Die eine Arbeit bringt meist schon wieder die nächste hervor“, erzählt Gerd Bunzenthal. Sein Schaffen setzt sich durch neue Erlebnisse ununterbrochen fort.

Irene Mertens Inspiration geht ebenfalls auf konkrete Erlebnisse zurück, aber auch ein Buch oder ein Lied können anregend sein. Dann kommt „der haptische Reiz des Materials“ dazu. Hat sie den Stoff, die Wolle etc. auf Lager? Muss sie etwas färben? „Ich kombiniere ständig alles.“

Die Ausstellung grafischer Blätter und keramischer Skulpturen (Bunzenthal) sowie textile bildhafte Collagen (Mertens) wird am Sonnabend um 14 Uhr eröffnet.