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Kirchensynode Stellenplanung immer schwieriger

In Burg kam die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Elbe-Fläming zusammen. Größtes Problem ist die Stellenplanung.

Von Martin Anselm 25.04.2016, 05:00

Burg l Die Synode wurde von Präses Dr. Michael Krause und seiner Stellvertreterin Pfarrerin Annegret Lattke am Freitag im evangelischen Gemeindehaus in Burg eröffnet.

Pfarrer Thomas Seeber, der seit einem Jahr das Pfarramt Grabow leitet, hielt vor der Tagung die Andacht. Beeindruckend stellte er sich, anstatt mit biographischen Daten, den Teilnehmern mit einem Spiel „Wer ich bin“ vor und gab dies als Frage an die Gemeinde weiter.

Auch der Burger Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) nahm an der Tagung der Kreissynode teil, betonte die wichtige Funktion der Kirchen in unserer Gesellschaft und die unentbehrliche Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis. „Die wichtige Stimme der Kirche mahnt uns dazu, die Menschlichkeit hoch zu halten, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu wehren und dass unsere Demokratie hier in Deutschland und in der Welt stark bleiben muss“, sagte der Bürgermeister in seiner Grußrede.

Zur Mitte des Jahres verlässt Pfarrerin Annegret Lattke den Kirchenkreis, und darum wurde als stellvertretender Präses der Gemeindepädagoge Matthias Kopp aus dem Pfarrbereich Ziesar gewählt.

Superintendentin Ute Mertens berichtete über die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten „500 Jahre Reformation“ im Lutherjahr 2017 und für die Landesgartenschau 2018, an der sich die Kirchengemeinden rund 170 Tage mit einem bunten Programm in vielfältiger Weise beteiligen wollen.

Der Leiter des Kreiskirchenamtes Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Wilfried Kästel, berichtete über aktuelle Entwicklungen im Kirchenkreis Elbe-Fläming und stellte die Jahresrechnung der Kreiskirchenkasse 2015 vor, die mehrheitlich von der Synode beschlossen wurde.

Superintendentin Ute Mertens sprach in ihrer Rede die intensiven Bemühungen der Kirchengemeinden und der diakonischen Einrichtungen zur Integration von Flüchtlingen an und dankte allen, die den Geflüchteten zeigen: Hier in Deutschland sind sie willkommen und können ein sicheres und friedliches Zuhause finden.

„Wir sind eine demokratische Gesellschaft, in der alle einen Platz finden können, die diese demokratischen Grundsätze respektieren. Dafür müssen auch wir Christen einstehen, dass dies so bleibt. Ausgrenzung und Beschneidung von Menschen- und Grundrechten können wir nicht tolerieren. Wer sich darum sorgt, dass christliche Werte durch fremde Kulturen zerstört werden, muss sich fragen, wie viel christliche Werte in unserer Gesellschaft noch gelten“, so die Superintendentin.

Den Schwerpunkt der Tagung bildeten die Struktur-überlegungen und die Stellenplanung im Kirchenkreis für die nächsten Jahre. „Vielleicht müssen wir unsere bisherigen Bilder von Gemeindearbeit und Kirche neu denken und dabei auch neue oder einfach nur ungewohnte Modelle ohne Scheu ausprobieren“, so Mertens dazu, die in der Krise auch eine Chance sieht.

Aber: „Der Prozess der Stellenplanung mit beängstigenden Zahlen lähmt uns eher, als dass er uns beflügelt. Auch mir stellt sich immer wieder die Frage: Was passiert mit den Gemeinden, wenn wir Stellen im Verkündigungsdienst kürzen? Wie weit geht die Spirale noch nach unten? Müssten wir nicht eher noch Stellen schaffen, um wieder mehr Menschen in unseren Städten und Dörfern zu erreichen?“, fragte die Superintendentin.

Konkret ist bereits über eine Umstrukturierung der bisherigen Pfarrbereiche Lostau, Schartau und Biederitz entschieden worden. Auch Arbeitsplätze im Verkündigungsdienst sollen bis zum Jahr 2019 reduziert werden. Nach der sachlichen Diskussion blieb bei den Teilnehmern der Kreissynode eine sichtlich gedrückte Stimmung zurück. Die Synode beschloss die Bildung einer Arbeitsgruppe „Stellenplanung“ mit einem Zeitplan bis zur Vorstellung der Ideen, wie die Arbeit ab dem Jahr 2019 strukturiert werden soll.