Stadtrat Ärgernisse in Burg

Garagenverein Burg und die hießigen Skater bringen Konfliktthemen auf den Tisch des des Stadtrates.

Von Juliane Just 28.05.2016, 07:00

Burg l Es war eine Art Generationentreffen am Donnerstag vor der Stadtverwaltung. Zum einen trafen sich rund 70 Garagenbesitzer des Garagenvereins Burg, um abermals Hilfe von der Stadt zu fordern. Des weiteren tummelten sich auf dem Gelände auch Skater, die ebenfalls ein Anliegen hatten, das nicht auf die lange Bank geschoben werden kann.

Zum wiederholten Male machten die Garagenbesitzer ihrem Unmut Luft. Mit dem Jahreswechsel wurde der Garagenhof Burg-Süd an die Firma Bauer in München verkauft. Die Eigentümer der Garagen werden seitdem zu Mietern degradiert. 40 Euro Miete möchte der Investor monatlich von den Besitzern. „Die Stadt hätte sich vorab über diesen Immobilienhai informieren müssen“, sagt André Engelmann, stellvertrender Vorsitzender des Garagenvereins. Der Investor bewege sich „hart an der Grenze des Legalität“. Am Ende blieben zahlreiche Fragen, welche die Garageneigentümer an die Stadträte stellten.

Im Hinblick auf den Schaukasten des Vereins, der abgebaut werden musste, präsentierte die Stadt eine Lösung. „Der Schaukasten darf vom Verein zwischen Am Ring und der Zufahrt zum Garagenhof angebracht werden“, sagte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Auch die Forderung nach einer schriftlichen Bestätigung der ersten Pacht- und Mietverträge aus dem Jahr 1992 soll laut Rehbaum geprüft werden.

Zudem sicherte der Bürgermeister dem Verein zu, dass er sich weiterhin um ein persönliches Treffen mit Stadtvertretern, dem Investor und Mitgliedern des Vereins einsetzen wird. Einem Termin will der Investor nur unter Bedingungen zusagen. Das letzte Treffen, das Ende Mai geplant war, wurde seitens des Investors kurzfristig abgesagt.

Einen Rückschlag mussten die Garageneigentümer in Hinsicht auf den zwischen der Stadt und dem Investor geschlossenen Kaufvertrag hinnehmen. Ihre Forderung nach Einsicht in diesen Vertrag wurde abgelehnt. „Nur Vertragsbeteiligte dürfen diesen einsehen“, so Jurist und Bürgermeister-Stellvertreter Jens Vogler.

Den jungen Skatern, die ebenfalls zahlreich vor der Stadtverwaltung erschienen, brannten auch Fragen auf der Seele. Die Skateranlage, die sich bisher auf dem Gelände des Burger Ballspielclubs 08 befand, wurde im April mit Ende des Nutzungsvertrages abgebaut. Seitdem haben die Kinder und Jugendlichen keinen Platz mehr, an dem sie ihrem Hobby fröhnen können.

Die Stadt prüft aufgrund vorangegangener Konflikte seit zwei Jahren mehrere Standorte. Zuletzt wurde ein Gelände an der Schwimmhalle in die engere Auswahl gezogen. Bis dato wurde noch auf das Schallgutachten für diesen Standort gewartet. Vorgestern teilten die Stadträte jedoch mit, dass dieser Ort nicht in Frage käme und ein anderer Standort gefunden werden muss. Laut Informationen der Volksstimme soll es im September einen Beschluss des Stadtrates über eine neue Bleibe für die Skater geben. Bis es so weit ist, wird nach einer Übergangslösung für die Kinder und Jugendlichen gesucht. Auf einer öffentlichen Fläche könnten die Betonelemente der alten Anlage wieder montiert werden.