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Klassentreffen Tradition wird fortgesetzt

Eigentlich wollten sie sich nicht mehr treffen. Doch am Wochenende traf sich der Einschulungsjahrganges 1943 in Möckern.

Von Stephen Zechendorf 20.09.2016, 09:00

Möckern l Am 12. Juni 2012 hatte die Volksstimme getitelt „Ende einer Tradition“. Denn damals hatte das Organisationsteam der Klassentreffen, Harald Käbel, Erika Käbel, Doris Fuchs und Marga Theuerkauf, angekündigt, keine weiteren Treffen zu organisieren. Es würden immer weniger kommen, und sie wären ja alle auch nicht mehr die jüngsten... Schließlich geht es hier um einen Jahrgang, der im Jahr 1943 in dem Gebäude in der Kirchstraße eingeschult und im Jahr 1951 aus der Schule ins Leben entlassen wurde.

Doch dann mehrten sich die Bitten, doch wieder ein Klassentreffen zu veranstalten, berichtet Harald Käbel. Daher wurde für vergangenen Sonntag also doch wieder ein Treffen im „Schützenhaus“ organisiert und es wurde dabei ein kleines Jubiläum gefeiert: exakt 25 Jahre nach dem ersten Klassentreffen im Jahr 1991 kamen am Sonnabend knapp 30 Klassenkameraden zusammen. Und immer noch mit dabei: die damalige Lehrerin Anneliese Wilde. Sie war mit 21 Jahren als Junglehrerin nach Möckern gekommen und hat während ihrer Dienstzeit wohl drei Generationen unterrichtet. Im November wird sie 88 Jahre alt.

Ihre Schüler von damals bringen es heute auf knapp 80 Lebensjahre: „Fast alle sind Jahrgang 1937“, sagt Harald Käbel.

Bei den Klassentreffen waren von Beginn an etwa 70 Schüler aus den damaligen Klassen A und B mit dabei. Freilich sind nicht mehr alle bei den Treffen mit dabei, 23 von ihnen leben nicht mehr.

An sie wird bei den Treffen gedacht. Aber es gibt auch viel zu schmunzeln, etwa wenn Fotoalben von dem Ausflug zum Brocken herumgereicht werden, oder man sich erinnert, wie eng es in den Klassenzimmern zuging. „Wir hatten Schulbänke mit zwei Sitzen, doch weil drei in der Reihe sitzen mussten, saß immer einer auf der Stahlrohrstange in der Mitte“, erklärt Käbel.

Die Verbundenheit zur Heimatortschaft Möckern lebt in ihnen fort, auch wenn es manch einen nach Berlin, Chemnitz oder Hamburg verschlagen hat. Und so wurde denn auch der Vortrag von Mitschülerin Kamilla Bühring über ihr Vorhaben mit der Alten Pfarre in Möckern dankbar angenommen. Zuvor hatte Harald Käbel einen Vortrag über die Geschichte von Möckern gehalten.

Nach einem unterhaltsamen Tag nehmen die Klassenkameraden von damals wieder Abschied. Und diesmal redet keiner vom „Letzten Klassentreffen“. Vielleicht trifft man sich schon in zwei Jahren wieder.