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Stadtsanierung Fördergelder für Möckerns "Pfarre“

Der Ortschaftsrat von Möckern will die Sanierung der „Alten Pfarre“ mit 100 000 Euro aus dem Stadtsanierungsprogramm fördern.

Von Stephen Zechendorf 03.10.2016, 07:30

Möckern l Der Beschluss fiel mit nur einer Gegenstimme: Mit dem Pauschalbetrag von 100 000 Euro würdigt der Ortschaftstrat somit das Vorhaben der gebürtigen Möckeranerin Kamilla Bühring, welche das denkmalgeschützte Gebäude am Schlosspark renovieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen möchte (Volksstimme berichtete). Die zuwendungsfähigen Aufwendungen dieses „Mammutprojektes“ – so nannte es Ortsbürgermeister Detlef Friedrich – liegen bei etwa 462 000 Euro.

 

Üblicherweise können die Ortschaftsräte bei Förderanträgen für denkmalgeschützte Gebäude im Sanierungsgebiet Möckern bis zu 40 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten beisteuern. Doch in einer Richtlinie aus den 90er Jahren hatte der damalige Ortschaftsrat Möckern einen Höchstbetrag festgelegt.

Besagte Richtlinie sieht auch vor, dass nur Objekte gefördert werden sollten, die von dem Antragsteller letztlich selbst genutzt werden. Aus diesem Grunde schlug Ortsbürgermeister Detlef Friedrich eine zusätzliche Nutzungsvereinbarung vor, welche eine Teilrückzahlung bei Weiterverkauf der „Pfarre“ beinhalten soll. Der Vorschlag wurde von den Ratsleuten mehrheitlich angenommen. Auch die anwesende Antragstellerin zeigte sich einverstanden. Kamilla Bühring wiederholte, dass ihr Ziel die Öffnung des sanierten Gebäudes für die Menschen der Stadt sei. So könne etwa die Scheune des Pfarrgrundstückes bei Parkveranstaltungen genutzt werden.

Neben dem Ortsbürgermeister äußerten auch andere Ortschaftsräte am Sitzungsabend ihre hohe Anerkennung für das ambitionierte Vorhaben. Kommunale Überlegungen, die Pfarre zu sanieren, waren nie umgesetzt worden.

Der heute in Berlin lebenden Kamilla Bühringliegt das Gebäude schon seit Jahrzehnten am Herzen. Erst jetzt war ihr möglich, das Gebäude hinter der Laurentiuskirche der Landeskirche abzukaufen. „Ich mache das ja nicht für mich. Ich sehe mich vielmehr als Ihre Leihmutter. Und da brauche ich Ihre Hilfe“, wandte sie sich an die Möckeraner Ortschaftsräte.

Dass es in Möckern überhaupt das Stadtsanierungsprogramm gibt, ist auch dem historischen Pfarrhaus zu verdanken. Als vor 20 Jahren Anträge auf Aufnahme in dieses Förderprogramm gestellt wurden, seien explizit die Pfarre, das Stadtrichterhaus und der Amtshof Möckern als Aufnahmekriterium genannt worden, erinnerte am Sitzungsabend Bauamtsmitarbeiterin Daniela Sandkuhl.

Mit Mitteln des Stadtsanierungsprogrammes wurden in der Ortschaft Möckern unter anderem gegenüber vom Rathaus auch das grüne Wohnhaus am Markt 1 sowie das gelbe Dienstleistungsgebäude (Versicherungs-/Bestattungsunternehmen) unterstützt.

Ein weiterer Förderantrag wurde am Donnerstagabend vom Ortschaftsrat einstimmig für das Haus am „Markt 8“ gewährt. Hier geht es um etwa 1000 Euro Materialförderung.