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Hochwasserschutz Deichbau liegt in den letzten Zügen

Der neue Deich zwischen der Potztrine und dem Wohngebiet Domblick von Gerwisch ist fast fertig.

Von Thomas Rauwald 29.11.2016, 10:00

Gerwisch l Der Vor-Ort-Termin mit Direktor und Mitarbeitern des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) und Gemeindebürgermeister Kay Gericke beginnt dort, wo am 2. März der symbolisch erste Spatenstich gesetzt worden war. Vor Burkhard Henning, dem Direktor des LHW, dem Leiter des Flussbereiches Schönebeck, Ronald Günter, dem LHW-Projektverantwortlichen Ulf Reimherr und Gemeindebürgermeister Kay Gericke liegt nach neunmonatiger Bauzeit nunmehr der knapp 1,7 Kilometer lange Deich in der Landschaft. An einigen Stellen ist noch der alte Deich zu sehen. Der neue ist in etwa doppelt so hoch wie sein Vorgänger. Das ist beruhigend und trägt dem großen Hochwasser von 2013 Rechnung. Der Hochwasserschutz durch den neuen Deich war schon etwa im August gegeben, erfährt Bürgermeister Gericke auf dem Weg über die Schutzanlage. Da fällt es nicht ins Gewicht, dass sich die geplante Bauzeit um rund einen Monat verlängert. Die Archäologen waren fündig geworden. Die Freilegung und Dokumentation dauerten ihre Zeit.

Nach einigen Schritten macht Ronald Günther auf mit Gittern verschlossene Mulden, die die Deichkrone queren, aufmerksam. In ihnen sollen im Fall der Fälle Schläuche geführt werden, mit denen das nach wie vor aufkommende Drängewasser aus eine Mulde auf der Landseite wieder in die Potztrine zurückgepumpt werden soll.

Die Pumpen muss die Gemeinde beschaffen. Kay Gericke setzt auf mobile Diesel- oder Benzinaggregate, die auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden können. Vier solcher gepflasterten Pumpensümpfe sind hergestellt worden. Ziel ist es, bis zu 75 Liter Drängewasser je Stunde und Meter Deich zurückzupumpen.

Links unten sind Einfamilienhäuser zu sehen. In den Tagen der Flut brannte hier förmlich die Luft. Der neue Deich ist etwas von ihnen abgerückt. Doch unmittelbar an den Grundstücken, deren Zäune teilweise kleine Tore haben, gibt es im Erdreich noch einen kleinen Graben.

Diese Flächen, ist zu erfahren, gehören mit zum Deichbauwerk und dürfen nicht betreten werden. Ronald Günther sagt, der LHW werde beobachten, ob diese Pforten benutzt würden und gegebenenfalls mit den Anliegern sprechen.

Am Schöpfwerk werden noch Abdichtungsrarbeiten ausgeführt und eine Schutzmauer betoniert. Der Deich schwenkt dann parallel zu den Bahngleisen, um am Hochufer am Ortsrand von Biederitz zu enden. Hier muss noch die Schwarzdecke auf der Deichkrone gefertigt werden. Das soll am 15. Dezember passieren.

Für Bürgermeister Kay Gericke ist diese Stelle ganz besonders wichtig. Denn die künftige Asphaltdecke des Deichkontrollweges endet in einen Waldweg am Fuße des Hochufers. Seine Bitte ist es zu prüfen, ob es nicht zweckmäßig wäre, den Asphalt noch ein paar hundert Meter bis zum Tannenweg zu führen. Diese Straße soll, wenn die Finanzen es zulassen, auch noch ausgebaut werden.

Diesem Vorschlag kann Burkhard Henning etwas Positives abgewinnen. „Ein befestigter Weg ist natürlich für die Deichverteidigung immens wichtig“.

Doch mit den Eigentümern der Wegflächen und der angrenzenden Grundstücke müsse die Gemeindeverwaltung sprechen. Und die Zeit drängt. In gute zwei Wochen kommt die Asphaltmaschine. Ist alles geklärt, könnte der Waldweg ausgekoffert, ordentlich befestigt und dann mit Asphalt versehen werden.

Die Männer vom LHW schlagen vor, ein offizielles Einweihungsfest für den Deich im Frühjahr zu feiern, wenn für den zweiten Abschnitt am Ende der August-Bebel-Straße und um den Reiterhof herum der symbolische erste Spatenstich gesetzt werden soll.