1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Burg: Wasserspaß auch in Zukunft

Schwimmhalle Burg: Wasserspaß auch in Zukunft

Die Chancen zur Sanierung der Burger Schwimmhalle stehen gut. Die Stadt konnte mit ihrem Konzept überzeugen.

Von Mario Kraus 13.01.2017, 06:00

Burg l Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte der Stadtrat das EFRE-Konzept im Rahmen des Stadtumbaus Ost beschlossen. Denn der europäische Strukturfonds unterstützt unter anderem Projekte der Stadtentwicklung, der Einsparung von Kohlendioxid und des Klimaschutzes, erläutert Nicole Hildebrand von der Stadtverwaltung. Sechs Vorhaben wurden deshalb ausgelotet: die Schwimmhalle, das historische Rathaus, die Sportfläche angrenzend an der Schwimmhalle, der Schlachthof, das Brigitte-Reimann-Geburtshaus und eine Grünfläche an der Ihle. Während Rathaus und Reimann-Geburtshaus vom Land gestrichen wurden, gelten Schwimmhalle und die angrenzende Sportfläche mittlerweile als gesetzt. „Als zweifellos wichtigste Projekte für die kommenden Jahre“, urteilt Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Auch die 18 Mitglieder der „Lenkungsrunde Stadtentwicklung“ haben im Vorfeld die gleichen Prioritäten für Burg gesetzt.

Dass die Stadt mit dem Schwimmhallen-Projekt auch den Wunsch der Einwohner trifft, habe das Straßenfest am Tag der Städtebauförderung im vergangenen Jahr gezeigt, erinnert Nicole Hildebrand. „Sanierung und Optimierung der Schwimmhalle fanden die größte Zustimmung unter den vorgeschlagenen Projekten.“

Die Schwimmhalle, in der schon Generationen von Burgern Sport getrieben und sich im Wasser getummelt haben, soll für die Zukunft rundum fit gemacht haben – und zwar unter dem Leitgedanken „Gesundheit und Sport“. Zielgruppen sind Familien mit Kindern, Sportschwimmer, Saunagänger, Aquakursteilnehmer, Vereine, Kitas und natürlich Schulen. Geplant ist eine Erweiterung des Nichtschwimmerbeckens sowie der Anbau eines Saunabereiches – möglicherweise mit Außenfläche. Die derzeit nicht genutzten Nebenräume müssten in jedem Fall für eine Vermarkung hergerichtet werden. Sie böten sich für Physiotherapie oder Gastronomie an. Ein weiterer Schwerpunkt für das Anfang der 70er Jahre erbaute Gebäude ist eine energetische Sanierung. Seit Jahren schießt die Stadt quasi Geld in die Luft, weil erforderliche Investitionen ausgeblieben sind. So ist vorgesehen, den Elek- troenergiebedarf beispielsweise um bis 25 Prozent oder die Wärmeenergie um bis zu 30 Prozent zu senken. Eine entsprechende Dachdämmung mit Photovol-taikanlage ist ebenfalls Bestandteil des Konzeptes.

Auch die Hallennutzung für Menschen mit Handicaps (Inclusion) soll verbessert werden. Dafür sind neben dem vorhandenen stufenlosen Beckenzugang noch ein Beckenabsenker und ein Blindenleitsystem vorgesehen.

Letztlich haben sich die intensiven Vorbereitungen der Stadt für die EFRE-Förderungen gelohnt. In der zweiten Runde des sachsen-anhaltischen Bewerbungsverfahrens sind zehn Kommunen übrig geblieben, die sich 62 Millionen Euro teilen – darunter Burg. Die Förderquote liegt bei 93 Prozent, konkret steuern die EU 79 Prozent, Bund und Land jeweils sieben Prozent bei, so dass der jeweilige Eigenanteil sieben Prozent beträgt.

Für die Sanierung der Schwimmhalle sind etwa 5,5 Millionen Euro nötig, so Rehbaum. Vor der Stadt liegt jetzt ein komplexes Vorbereitungs- und Vergabeverfahren nach EU-Recht. Allerdings ist nicht mehr vor der Landesgartenschau mit einem Baubeginn zu rechnen, sondern danach im Jahr 2019.

Die angrenzende Sportanlage am Marienweg könnte mit einer zeitgemäßen Beachvolleyballanlage sowie einem Areal mit Mehrgenerationensportgeräten ein beliebter Treffpunkt für Alt und Jung werden und im Sinne des Sports auch räumlich zur Schwimmhalle und der geplanten Jugendeinrichtung im Schlachthof passen. Eingeplant sind dafür 150 000 Euro.