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Am Burger Bahnhof Bald mehr Pendler-Parkplätze?

85 weitere Parkplätze für Pendler könnten mittelfristig in der Nähe des Burger Bahnhofs geschaffen werden.

Von Steffen Reichel 24.08.2016, 07:00

Burg l „Natürlich haben wir in Bahnhofsnähe zu wenig Parkplätze für Pendler“, sagt Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum und reagiert damit auf den Volksstimme-Beitrag von Freitag („Falschparken kann jetzt richtig teuer werden“) und die Tatsache, dass seit Montag letzter Woche Autos, die in Bahnhofsnähe auf Privatparkplätzen unerlaubt sehen, kostenpflichtig abgeschleppt werden.

Rehbaum sagte der Volksstimme, dass er zwei Möglichkeiten sieht, mehr zeitlich unbegrenzte Pendler-Parkplätze in der Nähe des Burger Bahnhofes zu schaffen. Einmal mit der geplanten Umgestaltung des Busbahnhofes (ZOB). „Hier wären 35 zusätzliche Stellplätze möglich.“ Zum Stand des Projektes sagte Rehbaum, dass die Planungen derzeit überarbeitet werden und mit einem Baustart frühestens 2017 zu rechnen sei, vorausgesetzt auch der Stadtrat stimmt dem Projekt zu.

Zum anderen kann es sich Rehbaum vorstellen, den sogenannten Messeplatz an der Niegripper Chaussee zum Teil als Stellfläche für die Autos von Pendlern freizugeben. „Der Platz ist durch den Fußgängertunnel an den Bahnhof angebunden und könnte durch den Bauhof mit einfachen Mitteln entsprechend hergerichtet werden.“ Rehbaum weiter: „Allerdings muss vor der Nutzung des Messeplatzes eine Umwidmung der Fläche erfolgen, wofür wiederum der Stadtrat die Entscheidung trifft“, so der Bürgermeister. Rehbaum betont, dass, wenn zum Beispiel ein Zirkus den Messeplatz nutzen will, für diesen Zeitraum dann dort nicht geparkt werden kann. Das wären nach den Erfahrungen der letzten Zeit aber nur wenige Tage im Jahr.

Auf dem Messeplatz kann sich Rehbaum etwa 50 Parkplätze für Pendler vorstellen. Mit den 35, die bei der Umgestaltung des ZOB zusätzlich entstehen würden, könnten es dann 85 zusätzliche Pendler-Parkplätze werden.

Seit private Grundstückseigentümer durch eine Magdeburger Firma Autos kostenpflichtig (190 Euro) abschleppen lassen, die unberechtigt auf Stellflächen zwischen Bahnhofstraße, Friedenstraße und Martin-Luther-Straße stehen, weichen Pendler, aber auch Mitarbeiter von benachbarten Firmen und Einrichtungen auf Nebenstraßen im westlichen Stadtgebiet aus. Das bestätigt auch Volksstimme-Leserin Heidi Bonitz, die in der Breitscheidstraße wohnt.

Die andere Seite der Medaille kennt Anke Hanke. Sie spricht im Namen ihrer Kolleginnen der Arztpraxen in der Bahnhofstraße 22. „Viele der Mitarbeiter der Arztpraxen im Ärztehaus und der darin befindlichen Apotheke kommen aus den umliegenden Dörfern täglich mit dem Auto zur Arbeit. Das Auto wurde immer auf dem Parkplatz an der Stadthalle abgestellt und der Arbeitstag konnte beginnen. Dann wurde an der Stadthalle die Parkdauer auf zwei Stunden begrenzt. Nun parken wir in der Bahnhofstraße. In absehbarer Zeit soll aber auch die Bahnhofstraße nur noch Zwei-Stunden-Parkplätze bieten, wie schon am ehemaligen Bekleidungswerk. Und hinter dem Netto-Parklatz droht jetzt der Abschlepper!“

Bürgermeister Jörg Rehbaum sagt dazu, dass sich die Stadt der Verantwortung, mehr Parkplätze für Pendler zu schaffen, stelle, aber es nicht Aufgabe der Kommune ist, für Mitarbeiter- und Kundenparkplätze zu sorgen. „Das Problem kann nicht auf die Stadt abgewälzt werden“, macht Rehbaum deutlich. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass die privaten Grundstückseigentümer am ehemaligen Bekleidungswerk oder eben hinter dem Netto-Parkplatz Stellplätze gegen Entgelt anbieten würden.

Wer dort allerdings unerlaubt steht, wird abgeschleppt. So ging es jetzt auch Marion Scheffel aus Grabow. Sie plädiert für eine bessere Ausschilderung. Wer von der Friedenstraße in die Bahnhofstraße komme, um zum Netto-Parkplatz einzubiegen, finde kein Hinweisschild auf die geänderte Situation vor. „Erst wenn man auf den Platz eingebogen ist, findet sich einige Meter weiter eine entsprechende Ausschilderung, die auf Parkverbot und Abschleppen hinweist. Das ist viel zu spät.“ Der Parkplatzbedarf rund um den Bahnhof sei enorm. „Doch der Parkplatz am Bahnhof ist schon früh voll“, so Marion Scheffel.