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Ausstellung Wie ein Flüchtling den Krieg verarbeitet

Der Syrer Ghazwan Assaf lebt seit 2015 im Jerichower Land. Der Künstler hat in Burg eine Ausstellung eröffnet.

Von Martin Anselm 01.03.2017, 23:01

Burg l Eine neue Bilderausstellung wurde auf den Fluren des Burger Landratsamts an der Bahnhofstraße eröffnet. Die Werke des Künstlers bieten den Besuchern eine eindrucksvolle Sicht auf ein Leben, das so ganz anders verlaufen ist. Kaum vorstellbar.

Der Syrer Ghazwan Assaf ist aus seinem Land vor Krieg und Gewalt geflohen. Er hat seine Erfahrungen, Erlebnisse und Träume in seinen Bildern festgehalten: „Ich kann nicht im Krieg leben. Hass und Gewalt sind schlimm. Ich wünsche mir Frieden auf der ganzen Welt, nicht nur in meinem Land“, so Ghazwan Assaf.

In seinen Bildern sind aber nicht nur die Schrecken des Krieges festgehalten, die der Künstler in schwarzer Farbe dargestellt hat: Seine Werke dokumentieren auch in hellen Farben die Hoffnung auf Frieden und Liebe. Der 25-jährige Künstler ist in Aleppo geboren und besuchte dort bis zum Abitur die Schule. Er arbeitete anschließend als Dekorateur. Seit 2015 lebt er in Genthin und nimmt an einem Integrationskurs teil. Um seine Maltechniken zu erweitern, besucht er einen Malkurs in Burg.

Sein größter Wunsch ist es, hier in Deutschland Architektur zu studieren. Musikalisch wurde die Vernissage vom kurdischen Musiker Bahoz Ibrahim mit kurdischen Liedern auf der arabischen Laute, der „Saz“, gestaltet. Noch bis Ende April ist die Ausstellung mit den ausdrucksstarken Bilder in der Burger Kreisverwaltung während der Öffnungszeiten zu sehen.

Im vergangenen Jahr hatte Ghazwan Assaf seine Bilder bereits im Genthiner Rathaus präsentiert. Gezeigt hatte er damals 30 zumeist Blei- und Buntstiftbilder. Dort sagte er im September: „Ich habe viele Gedanken in meinem Kopf, die ich glücklicherweise auf diese künstlerische Art zu Papier bringen kann.“