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Austausch Internationale Gäste an der Trogbrücke

Die Trogbrücke in Hohenwarthe hat als längste Kanalbrücke Europas häufig Besucher zu Gast. Kürzlich kamen internationale Studenten.

Von Thomas Skiba 11.07.2017, 23:01

Hohenwarthe/Burg l Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg war kürzlich das Ziel einer Gruppe von Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Assabeneh Munuyee aus Äthiopien hat in Magdeburg Maschinenbau studiert: „Während meines Studiums war ich immer in der Stadt - die Umgebung hat mich gar nicht so interessiert. Jetzt wird es Zeit, auch das Umland kennen zu lernen.“

Die internationalen Studenten beschäftigen sich derzeit intensiv mit dem Thema Sachsen-Anhalt und seine touristische Magneten: Eine City-Tour führte sie unter anderem zu den Grusonschen Gewächshäusern, dem Jahrtausendturm sowie zum Wasserstraßenkreuz bei Hohenwarthe.

Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat der DAAD rund zwei Millionen Akademiker im In- und Ausland unterstützt. Er wird als Verein von den deutschen Hochschulen und Studierendenschaften getragen. Der DAAD fördert die Internationalisierung der deutschen Hochschulen, stärkt die Germanistik und deutsche Sprache im Ausland.

500 Stipendiaten folgten der Einladung des Austauschdienstes und trafen sich vom Anfang Juli in der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die jungen Akademiker stammen aus 95 Nationen, vor allem aus Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Viele von ihnen haben in ihren Heimatländern bereits ein Studium abgeschlossen, das sie nun an deutschen Hochschulen ergänzen. In Magdeburg können sie sich gegenseitig kennenlernen und Erfahrungen austauschen.

Die Professoren der Universität gaben den Stipendiaten in verschiedenen Vorträgen interessante Einblicke in ihre Arbeit. Neben dem fachlichen Austausch steht vor allem das Knüpfen neuer Kontakte im Mittelpunkt des Stipendiatentreffens.

Ehrfürchtig betrachteten die Teilnehmer der Exkursion Europas größtes Wasserstraßenkreuz. Das wichtigste Element des Wasserstraßenkreuzes bei Magdeburg ist die Trogbrücke, mittels derer der Mittellandkanal die Elbe überquert. Sie verbindet den Mittellandkanal mit dem Elbe-Havel-Kanal. Die Trogbrücke hat eine Gesamtlänge von 918 Metern, welche sich in die Bereiche „Strombrücke“ mit 228 Meter und die Vorlandbrücke mit 690 Meter Länge aufteilt. Der Wechsel zwischen Elbe und Mittellandkanal - und umgekehrt - wird durch vier Schleusen sichergestellt: Schleuse Rothensee, Schleuse Niegripp, Schleuse Hohenwarthe und die Schleuse Parey.

Baubeginn der Ost-West-Wasserstraßenverbindung war 1998. Nach einer Bauzeit von fünf Jahren wurde die Trogbrücke 2003 in Betrieb genommen. Die Trennung von Strom- und Vorlandbrücke floss sichtbar in die architektonische Gestaltung des Bauwerks ein. Der Übergang zwischen Strom- und Vorlandbrücke sowie die Übergänge zwischen Kanal und Brücke an den Widerlagern werden jeweils durch Turmpaare in Prismenform gekennzeichnet. Die Vorlandbrücke fällt durch die Gestaltung der Pfeiler auf, die durch ihre geschwungene Form an Schiffsspanten erinnern.

Milian Mestun, ebenfalls ein Äthiopier, studierte auch an der Universität Magdeburg Maschinenbau. Er sagt: „Die deutsche Ingenieurskunst erstaunt mich immer wieder. Da können wir uns alle ein Beispiel nehmen.“

An der Universität Magdeburg studieren derzeit 49 DAAD-Stipendiaten aus 30 Ländern. Die Universität hat mit fast zwölf Prozent den höchsten Anteil an internationalen Studenten in Sachsen-Anhalt. Insgesamt studieren rund 1400 Studenten aus über 80 Nationen an der Universität. Jährlich sind hunderte ausländische Wissenschaftler zu Forschungsaufenthalten zu Gast an der Universität.