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Bahnhof Burg-Info soll 2017 umziehen

Die neue Tourist-Info ist Donnerstag Thema im Hauptausschuss des Burger Stadtrates. Die Stadtverwaltung empfiehlt den Bahnhof als Standort.

Von Steffen Reichel 16.06.2016, 07:00

Burg l Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr: Die Burg-Info im Gebäude der Stadtbibliothek in der Berliner Straße funktioniert nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einmal der Standort am östlichen Rand der Altstadt, an einer Durchfahrtsstraße, abseits von natürlichen Besucherströmen. Die Burg-Info ist von außen auch nicht sofort als Tourist-Information zu erkennen, die Eingangssituation ist durch den Eingang im Hinterhof alles andere als optimal. Außerhalb des Gebäudes gibt es für Gäste keine Informationsmöglichkeiten, im Innern herrscht Platzmangel. Weitere Mängel: Mittwochs ist geschlossen und der Service ist aufgrund der personellen Situation eingeschränkt.

Die Burg-Information bietet aktuell lediglich verschiedene Prospekte und die Weitervermittlung von Kontakten bei Anfragen zu Führungen oder Besichtigungen der Kirchen. Informationen zur Zimmerverfügbarkeit oder Buchungsmöglichkeiten gibt es nicht. Auch sogenannte „Back Office“-Aufgaben werden derzeit nicht wahrgenommen, wie zum Beispiel Angebotsentwicklung, Innen- und Außenmarketing oder Qualitätsmanagement.

Dem unbefriedigenden Ist-Zustand will nun die Stadtverwaltung mit der Einrichtung einer zertifizierten Touristinformation ändern und damit auch ein „touristisches Leitprojekt“ umsetzen, wobei besonders die infrastrukturellen Voraussetzungen und das Leistungsangebot verbessert werden sollen, damit die Burg-Info künftig sowohl umfassende Informations- und Beratungsstelle für die Besucher als auch Koordinierungs- und Kooperationsstelle für touristische Anbieter in der Region ist.

Die Umsetzung dieser Ziele will die Stadtverwaltung durch eine Zusammenarbeit mit der städtischen Laga GmbH erreichen.

Den Stadträten als Entscheidern wird empfohlen, dass die TI ab 2017 auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages durch die Laga GmbH betrieben wird und die Stadt dafür den geschätzten Aufwand von etwa 85 000 Euro im Jahr der GmbH erstattet.

Denn für die Laga GmbH besteht spätestens ab 2017 die Notwendigkeit, im Rahmen der Vorbereitung der Landesgartenschau Burg 2018, eine Besucherinformation mit Kartenverkauf zu organisieren. Die Idee ist, Burg-Info und Besucherinformation der Laga unter einem Dach zu vereinen, und zwar unter dem Dach des Bahnhofsgebäudes. Denn ein Standort in Bahnhofsnähe entspricht den Empfehlungen einer Machbarkeitsstudie und aktuellen Trends.

Bei den ursprünglichen Planungen für die Laga war man davon ausgegangen, dass man für die Gartenschau auf die bestehenden Strukturen einer Touristinformation zurückgreifen kann und hatte dann festgestellt, dass Burg aktuell über keine funktionierende Touristinformation verfügt. Diese Lücke, die für die GmbH auch finanzielle Auswirkungen hätte, soll durch die angestrebte Kooperation von Stadt und GmbH geschlossen werden. Synergieeffekte sollen erzielt werden.

Die geplante Kooperation könnte über die Jahre 2017 und 2018 sogar hinausgehen, denn analog zu den Erfahrungen in Aschersleben, wo 2010 eine Laga stattfand, gibt es Überlegungen, die GmbH nach Beendigung der Landesgartenschau im Jahr 2018 nicht aufzulösen, sondern mit anderen kommunalen Aufgaben zu betrauen. Dies könnte die Betreibung von kommunalen Einrichtungen und Kulturstätten sein, die Organisation von städtischen Festen und Events wie auch die Betreibung einer Touristeninformation.

Durch die Betreibung der Touristeninformation während der Landesgartenschau Burg 2018 hätten die Mitarbeiter der Laga GmbH dann auch reichliche Erfahrungen und Erkenntnisse für die weitere Betreibung der TI, wird argumentiert. Das gewonnene Knowhow könnte also nach der Landesgartenschau in die künftige Arbeit der TI einfließen.

Natürlich war seitens der Stadtverwaltung auch geprüft worden, ob die Burg-Info nicht privatisiert werden könnte, zumal sich vier Geschäftsleute und ein Verein dieser Aufgabe stellen wollten. Fazit: Bei der Beauftragung von Dritten könnte es Probleme geben, weil bestimmte Aufgaben aufgrund von eigenen Interessen nicht im Sinne der Stadt Burg wahrgenommen werden könnten, es so möglicherweise zu „Zielkonflikten“ käme. In anderen Städten sei bereits versucht worden, die Besucher-Info über private Anbieter betreiben zu lassen. Das hätte aber nicht funktioniert, so in Tangermünde und Wernigerode.

In der Diskussion zum Thema, die bisher im Laga-, im Finanz- und im Wirtschaftsausschuss stattfand, wurde angeregt, nach der Laga 2018 über den dann günstigsten Standort der TI nochmal nachzudenken. Ansonsten gab es bisher mehrheitlich Zustimmung zum Konzept der Verwaltung. Letztlich entscheidet der Stadtrat am 23. Juni.