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Baumfällung Ahornbäume werden abgeholzt

Im Burger Goethepark müssen noch 18 Ahornbäume gefällt werden. Es folgen Nachpflanzungen.

Von Mario Kraus 17.02.2017, 05:00

Burg l An den Ahornbäumen im westlichen Teil des Goetheparkes nagt der Zahn der Zeit. Mitte der 70er Jahre wurden die Bäume, 20 an der Zahl, gepflanzt, sie entwickelten sich zu einem Schattenspender. Nach genauen Untersuchungen zur Verkehrssicherheit für die Landesgartenschau ist ein Gutachter bereits 2015 zum Schluss gekommen, dass ein Teil dieser Allee-Bäume auf Grund ernsthafter Schäden gefällt werden sollte. In Zahlen ausgedrückt stand damals fest: 459 Bäume sollten erhalten bleiben und 422 gefällt werden. Die Zahlen stießen jedoch bei den Stadträten auf Skepsis, so dass nochmalige Begehungen stattfanden – mit dem Ergebnis, 480 Bäume zu erhalten und 398 zu fällen. Auch Teile der Ahornallee sollten noch eine Chance haben.

„Allerdings hat sich bei den dann begonnenen Erdarbeiten herausgestellt, dass die Standfestigkeit bei vielen Exemplaren einfach nicht mehr gegeben ist“, sagt Runa Bohne von der städtischen Laga-Projektgruppe. „Die Bauarbeiter hatten große Sorgen, dass die Bäume umfallen.“

Daraufhin folgte eine weitere Begehung – mit dem Resultat, ein separates Gutachten zum Zustand der Ahornbäume in Auftrag zu geben. Das 100 Seiten starke Papierwerk, das ein Sachverständiger aus Höxter (bei Hildesheim) erstellt hat, liegt nun vor. Der Experte, der jeden einzelnen Baum nach Kriterien wie Vitalität, Schwingungsneigung, Windlast oder Schnittmaßnahmen, inklusive einer Zukunftsprognose, erstellt hat, kommt zu einem eindeutigen Ergebnis – Fällung.

In einer Empfehlung heißt es wörtlich: „Zur Herstellung der Verkehrssicherheit sind bei den Bäumen zum Teil umfangreiche Baumpflegemaßnahmen notwendig (Kronenrückschnitt, Einbau von Kronensicherungen).“ Aufgrund der Wurzelschäden sei mit einer weiteren Verschlechterung des Zustandes zu rechnen. Zudem werde die gestalterische Wirkung der Bäume durch die notwendigen Rückschnittmaßnahmen beeinträchtigt. Deshalb: „Vor dem Hintergrund dieser Umstände halte ich einen Erhalt der Bäume für nicht sinnvoll“, so Diplom-Ingenieur Markus Trahold. Der Fachmann rechnete auch vor, dass alle Erhaltungsmaßnahmen, die maximal fünf Jahre Bestand hätten, der Stadt weitaus teurer kämen als Neuanpflanzungen.

Nach diesem Ergebnis stimmte auch der Laga-Ausschuss des Stadtrates am Mittwoch einer Fällung von 18 Bäumen zu, zwei bleiben auf Grund des Denkmalschutzes stehen. „Das Gutachten ist in diesem Fall eindeutig“, sagte Stadtrat Otto Voigt (SPD-Fraktion), der die Beratung leitete.

Als Ausgleich werden insgesamt 36 junge Ahornbäume nachgepflanzt. Weil sie bereits mehr fünf Jahre sind, einen Stammdurchmesser von 30 bis 35 Zentimeter haben und bis zu sieben Meter hoch sind, „werden sie eine ansprechende Allee bilden, die sich gut in den Park einfügen wird“, sagt Runa Bohne.

Und auch die Tierwelt soll den Verlust der älteren Bäume nicht zu spüren bekommen: In den Fensternischen am alten Wasserspeicher werden 24 Fledermauswandschalen angebracht, hinzu kommen noch 16 Nisthilfen für Vögel.