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Blutspende Lebensretter gesucht

Dienstag ist Weltblutspendertag. Das DRK veranstaltet mehrere Spende-Termine in Burg. Doch der Anteil der Spender sinkt.

Von Isabell Finger 13.06.2016, 17:24

Burg l In der DRK-Geschäftsstelle, in der Berufsbildenden Schule „Conrad Tack“ und an zwei Terminen in der Clausewitz-Kaserne konnten 2016 in Burg bisher 926 Blutspenden gesammelt werden. Von den Freiwilligen haben sich dieses Jahr 195 als Erstspender beim Deutschen Roten Kreuz registriert. „Zu uns kommen die verschiedensten Menschen, in allen Altersklassen, aus allen gesellschaftlichen Schichten. Frauen und Männer sind bunt gemischt“, stellt Cornelia Lieder, Mitarbeiterin beim DRK und Organisatorin der Termine, fest. Es gebe viele Stammspender. Etwa jeder Vierte käme regelmäßig zur Blutspende.

Einer davon ist Ralph-Christian Wiesner aus Burg. „Ich komme schon seit zehn Jahren und war seitdem schon 51 Mal spenden“, erzählt er. Es sei eine Notwendigkeit, zu helfen und damit Leben zu retten. „Als Außendienstmitarbeiter bin ich seit 24 Jahren viel auf der Straße unterwegs. Es kann schnell ein Unfall passieren. Beruflich habe ich viel mit der Feuerwehr und dem THW zu tun und sehe dadurch, wie viele Menschen ehrenamtlich agieren. Da fragt man sich, wie man selbst helfen kann“, erklärt der 51-Jährige. „Mein Gewissen sagt mir: Alle acht Wochen kannst du dir eine Stunde Zeit nehmen, um zu helfen. Ich bin auch bei der DKMS als Knochenmarkspender eingetragen. Das tut nicht weh und ich kann helfen. Jeder, der gesund ist, sollte das machen.“ Außerdem tue man sich auch selbst einen Gefallen. Durch die Blutuntersuchung würde das eigene Blut regelmäßig durchgecheckt und auf Infektionskrankheiten untersucht. Und zwar kostenlos.

Trotzdem gehen die Spenderzahlen beim Deutschen Roten Kreuz zurück. Das sei in Burg spürbar, stellt Cornelia Lieder fest. Dabei sei der Anteil der Spender in der Kreisstadt sowieso schon gering. Warum nicht mehr Menschen kommen, weiß sie nicht. „Andere Organisationen bezahlen Geld für die freiwillige Blutspende. Vielleicht ist das der Grund“, mutmaßt sie.

Auch Elke Endrulat, Gebietsreferentin beim Blutspendedienst NSTOB des DRK in Magdeburg, sieht den Rückgang der Spenden in der Sommerzeit kritisch. „Die Leute werden uns nicht die Bude einrennen. Wir kriegen ein Problem, wenn die Menschen irgendwann nicht mehr spenden kommen“, ist sie besorgt.

„Dabei bekommen die Spender selbst eine Sicherheit, ihr Blut wird untersucht, sie bekommen einen Blutspender- und Nothilfepass. Sie erfahren ihre Blutgruppe. Wenn ihnen selbst etwas zustößt, können sie gleich von Sanitätern mit Blut versorgt werden. Man kann nur an die eigene Vernunft appelieren, Blut spenden zu gehen. Damit kann Leben gerettet werden!“