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Bürgermeister Möser hat eine Wahl

Am 6. November wird in Möser gewählt. Die beiden Kandidaten fürs Bürgermeisteramt haben sich interessierten Wählern gestellt.

Von Andreas Mangiras 29.10.2016, 05:00

Möser l Anders als in Biederitz Mitte Oktober haben die 6 950 Wahlberechtigten in Möser am 6. November eine Wahl. Es gibt nicht einen, sondern zwei Kandidaten. Amtsinhaber Bernd Köppen (FPD) und Mitbewerber Marko Simon (parteilos) stellten sich Donnerstagabend den Fragen der Wähler und sich vor. Hier in Stichworten eine Auswahl ihrer Positionen.

Bernd Köppen (58), verheiratet, vier Kinder, sechs Enkel, Hohenwarther, studierter Maschinen- und Anlagenbauer, seit 1990 in der öffentlichen Verwaltung, zunächst Bauamt, seit 2009 Bürgermeister der Einheitsgemeinde Möser, FDP. Kreistagsmitglied.

Marko Simon (41), Frau, Kind, Schermener, gelernter Heizungs- und Lüftungsbauer, seit 15 Jahren für ein Unternehmen im Umweltservice tätig. Seit zehn Jahren in der Kommunalpolitik, Ortschaftsrat, Gemeinderat, seit 2012 Ortsbürgermeister, parteilos.

Bernd Köppen stellt sich Möser als „eine saubere, kleine Gemeinde mit Ausstrahlung vor, in der sich alle Generationen wohlfühlen“. Mit 5 Euro je Einwohner würden die Orte über deutlich mehr Mittel verfügen als etwa Biederitz (1,5 Euro) und Jerichow (0,80 Euro). In vielen Bereichen sei man bereits zukunftsfähig aufgestellt. Er setzt auf Ehrenamt. Er will einen Stammtisch aus Unternehmern etablieren.

• Marko Simon erwartet, dass ein Leitbild nicht nur in der Schublade der Verwaltung liegt, sondern damit gearbeitet wird. Gleiches gilt für ein Umweltkonzept. „Ich möchte gestalten, nicht nur verwalten.“ Das ginge nur mit kleinen Schritten, mit Bürgernähe und im Dialog. Auch er setzt aufs Ehrenamt.

Bernd Köppen sieht in Finanzkrise und sinkenden Zuweisungen die Ursache für die angespannte Haushaltslage der Gemeinde. Dennoch sei viel investiert worden, der Schuldenstand sei um vier Millionen Euro gesenkt worden. In der Gemeinde solle weiter investiert werden, wohlüberlegt, vorrangig dort, wo es Fördermittel gibt.

Marko Simon anerkennt die schwierige Finanzlage und den bisherigen Schuldenabbau. Er fordert, dass beim Deichbau in Lostau Reitplatz und Weinberg einbezogen werden.

Bernd Köppen sieht die Verwaltung gut aufgestellt, verspricht mehr Transparenz und Bürgernähe.

Marko Simon will eine modernere Verwaltung. Er verweist auf zwei Fördermittelanträge, die gescheitert seien, weil sie in der Verwaltung nicht gut vorbereitet gewesen seien.

Bernd Köppen ist stolz auf einen schlagkräftigen Bauhof, der in der weitläufigen Gemeinde viel leiste.

Marko Simon sieht langfristig nicht die Chance, den hohen Personalstand zu halten. Aktuell habe der Bauhof 17 Mitarbeiter und acht Teilkräfte. Auf lange Sicht müsse mehr in Technik gesetzt werden.

Für Bernd Köppen und Marko Simon ist gleichermaßen unumgänglich, in die Grundschule zu investieren, mit An- und/bzw. Neubau.

Bernd Köppen: Die Gemeinde sei in Teilen schon gut angeschlossen. Sie sei zudem Teil des Breitbandprojektes des Kreises.

Marko Simon will außerdem zügig freies W-Lan in allen Bereichen der öffentlichen Hand in der Gemeinde erreichen.

Bernd Köppen hält den Weg, die Kitas in freie Trägerschaft gegeben zu haben, nach wie vor für richtig. Die Gemeinde biete gute Bedingungen.

Marko Simon sieht viel Porzellan zerschlagen, trotz Übertragung würden die Kosten steigen. Er sieht Handlungsbedarf. Das Kinderförderungsgesetz müsse nachverhandelt werden. Die Gemeinde müsse wieder mitbestimmen können, weil ihr und den Eltern ohne Einfluss Kosten aufgebürdet würden. Er hält es für ungerecht, dass Erzieher bei freien Trägern weniger verdienen als in kommunalen Einrichtungen.

Bernd Köppen erklärt, dass es mit ihm keine weitere Erhöhung der kommunalen Steuern geben werde.

Marko Simon: Es war nach dem Entschlammen viel an der alten Ehle geplant, aber es ist nichts gekommen.

Bernd Köppen: Die Gemeinde sei eine der ersten gewesen, die auf Energiesparen bei der Straßenbeleuchtung gesetzt habe. Die Kritik der Bürger sei aber angekommen, dass es vielerorts viel zu dunkel sei. Aus den Einsparungen sollen nun Mittel in bessere Beleuchtung zurückfließen.

Marko Simon sieht die Zustände kritisch. Es müsse ein neues Straßenbeleuchtungskonzept her.

Bernd Köppen räumt ein, dass es bisher nur wenig gibt, obwohl die Gemeinde seit 2014 in einem Leaderprojekt ist. Für einen Infopunkt in Hohenwarte sei nicht mehr als WC und ein kleiner Kiosk geplant.

Marko Simon vermisst Konzepte und Projekte. Eine Radwanderkarte, die die Gemeinde zeigt und mit der Region verbindet, wäre etwas Konkretes. Er will, dass sich Möser in die Landesgartenschau 2018 in Burg einbringt.

Bernd Köppen kündigte an, dass der Jugendclub Möser erhalten bleibe. Das DRK soll Träger sein. Das werde den Status Quo erhalten. Sein Ziel, die Raststätte an der B 1 als zentralen Jugendclub zu etablieren, sei nicht mehrheitsfähig gewesen.

Marko Simon sieht in Jugend- und Kulturarbeit Pflichtaufgaben. Es fehle ein Konzept für die Jugendarbeit.