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Bürgermeisterwahl Erfolgsrezept: Auf Kurs bleiben

Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) will wiedergewählt werden. Nach sieben Jahren im Amt weiß der Niegripper, was es braucht.

Von Franziska Ellrich 22.10.2016, 05:00

Burg l Was Jörg Rehbaum angefangen hat, will er auch zu Ende bringen. Deswegen stand es für den Burger Bürgermeister nie außer Frage, sich wieder für das Amt des Rathauschefs aufstellen zu lassen. Am 6. November ist Wahl. „Ich möchte etwas verändern. Das ist mein Naturell“, sagt Rehbaum.

Der gelernte Stadtplaner will gestalten. „Für mich war es schon immer das Größte, wenn Pläne umgesetzt werden.“ Und darauf würden derzeit jede Menge in Burg warten. Da wären die Landesgartenschau, die Sanierung von Kindertagesstätten und der Burger Schwimmhalle. Rehbaum ist stolz auf seine Stadt. In Niegripp ist er aufgewachsen und auf den Hof seiner Eltern nach einer kurzen Station in Schermen zurückgekehrt. Auf 3000 Quadratmetern Grundstück wachsen jetzt neben Zucchinis und Kürbissen, Äpfel und Tomaten – und werden vom Hobbykoch Jörg Rehbaum geerntet. Sein Lieblingsgericht: Schnitzel mit Kartoffeln und Gemüse. Gegessen wird mit der Familie. Die steht nämlich für Rehbaum nach einer 60-Stunden-Woche als Bürgermeister an erster Stelle.

Im Hause Rehbaum ist der wöchentliche Vater-Tochter-Tag bereits Tradition. Dann stehen Einkaufen oder Hausaufgaben auf dem Programm. Hauptsache kein Spaziergang durch die Burger Innenstadt. Das würde Rehbaums Tochter einfach zu lange dauern, erklärt der Bürgermeister mit einem Schmunzeln. „Ich weiß noch, wie ganz am Anfang mich nur die älteren Damen gegrüßt haben, heute erkennen mich so viele Burger und sogar die Jugendlichen.“ Ein Grund dafür könnte sein, dass Rehbaum im Internet aktiv ist. Eine Antwort auf Facebook wird dann schon mal weit nach Mitternacht getippt. Rehbaum bezeichnet sich als Nachteule. Deswegen fiel ihm damals neben dem Job im Magdeburger Stadtplanungsamt ein zweites Studium zum Thema Stadtentwicklung in den Abendstunden leicht.

Wenn Rehbaum mal nicht arbeitet oder in einem seiner zehn Vereine aktiv ist, verreist er. Letztes Jahr ging es mit der Familie nach London, dieses Jahr in die USA. Für solche Auslandsreisen paukt Rehbaum mit seiner Tochter Englisch. Als die 15-Jährige noch kleiner war, galt die Ostsee als Lieblingsziel. „Das Wasser mag ich immer“, sagt der Bürgermeisterkandidat. Deswegen sind die Kanutouren auf dem Niegripper See für ihn totale Entspannung.

So ein Job als Bürgermeister kann stressig werden: „Man muss vermitteln können, Entscheidungen werden nur zusammen mit dem Rat, der Verwaltung und den Bürgern getroffen“, spricht Rehbaum aus Erfahrung. Dabei könne man eben auch mal „herbe Rückschläge“ erleben. Ein Grund, warum Jörg Rehbaum seiner Tochter nicht zum Bürgermeister-Job raten würde. „Man darf nicht sensibel sein, braucht ein dickes Fell.“ Rehbaum kann heute gelassener damit umgehen, wenn es mal „nicht nett und fair läuft“.

Jörg Rehbaum hält das nicht auf. Ziele, die er sich setzt, werden hartnäckig verfolgt. Beispiele hat der Kandidat auf Nachfrage sofort parat: So hat der ins Leben gerufene Integrationskreis bereits erfolgreich die ersten Flüchtlinge an passende Arbeitgeber vermittelt. So sind in den vergangenen sieben Jahren im Burger Gewerbegebiet 500 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. So wurden jede Menge Häuser saniert und die Innenstadt mit neuen Geschäften belebt. „Wir haben bei den Bürgern Mut erzeugt zu investieren“, sagt Rehbaum. Fantastisch findet er die neuen Flächen entlang der Ihle, die Spielplätze und Sitzflächen. „Man muss sich einfach wohl fühlen.“ Denn nur dann würden die Burger gern bleiben und neue hinzukommen.