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Bürgermeisterwahl Klapper: „SPD-Ära im Rathaus beenden“

Stadtrat Marco Klapper ist offizieller Bürgermeisterkandidat der CDU für die Kreisstadt. Gewählt wird am 6. November.

Von Mario Kraus 16.07.2016, 11:00

Burg l Stille im Saal des „Big Ben“ an der Bahnhofstraße, als Versammlungsleiter Markus Kurze am Donnerstagabend nach der Vorstellung von Marco Klapper fragt, ob es weitere Kandidaten für den Posten des Bürgermeisters gebe. Plötzlich sind die Blicke auf Helga Reichelt gerichtet, weil sie aufsteht. Aber warum? Kurze lacht – und löst den spannenden Moment auf. „Frau Reichelt ist es nicht.“ Sie hatte sich nur erhoben, um ihrer Nachfolgerin im Kurze-Wahlkreisbüro, Mareike Wagner, bei der Organisation zu helfen – und winkt schnell ab. „Ich bin viel zu alt.“ Und so steht nach nicht einmal einer viertel Minute fest, dass es keine Gegenkandidaten gibt. Wenig später wird Marco Klapper in geheimer Wahl zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. Alle 26 Parteimitglieder votieren für ihn. „Ich bin überwältigt von dieser Einstimmigkeit“, kommentiert er sichtlich bewegt dieses klare Ergebnis.

Zuvor hatte Klapper, der auch im Stadtrat und Kreistag sitzt, neben seiner persönlichen Vorstellung auch die politischen Ziele umrissen, mit denen er in den Wahlkampf gehen will. Ein wesentlicher Schwerpunkt: „Die Menschen müssen wieder mehr angesprochen und mitgenommen, Entscheidungen transparenter werden.“ Als aktuelles Beispiel einer Fehlentwicklung nannte er den umstrittenen Garagenverkauf in Burg-Süd durch die Stadt (Volksstimme berichtete). „In diesem Verfahren wurden die Besitzer und Mieter nicht mit einbezogen, im Schnelldurchlauf wurde über ihre Köpfe hinweg entschieden. Damit schaden wir uns doch selber.“

Es folgte eine Diskussion .Auf Nachfrage des ehemaligen Bürgermeisterkandidaten Lutz-Georg Berkling sprach sich Klapper für eine nachhaltigere Finanzpolitik aus. „Der Haushalt wird zum Teil anders geschrieben, als er tatsächlich ist.“

Jens Vogler regte an, dass jungen Familien weitaus mehr Grundstücke günstiger als Bauland angeboten werden sollten, was Klapper unterstrich. Sein Ziel: „Gerade in der Altstadt mit den leer stehenden Häusern muss mehr getan werden, damit sich junge Familien hier ansiedeln.“

Matthias Nielebock pflichtete bei und forderte in diesem Zusammenhang den Abbau von bürokratischen Hemmnissen, wie beispielsweise überbordende Auflagen durch den Denkmalschutz. Klapper, seit 2002 selbst Bauunternehmer, votierte in diesem Zusammenhang für eine breite Mischung von Baustilen, die Burg gut tun.

Zudem müsse es eine breitere Förderung von Tourismus und Kultur ebenso geben wie eine weitaus engere Bindung zu Unternehmen der Stadt. „Man muss überlegen, ob man wirklich zu jedem 75. Geburtstag gehen muss oder ob es nicht besser ist, mit Firmen den Kontakt zu suchen.“

Auch der Landtagsabgeordnete Markus Kurze appellierte, geschlossen den Wahlkampf anzugehen. Und für Klapper ist es an der Zeit, nach 25 Jahren die SPD-Ära zu beenden. „Ich kann Jörg Rehbaum als Menschen wirklich gut leiden, aber das Rathaus braucht endlich eine starke Hand.“