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Bürgermeisterwahl Zwischen Freude und Ernüchterung

Der Tag nach der Bürgermeisterwahl in Burg bietet Anlass für ein kommunalpolitisches Resümee.

Von Mario Kraus 08.11.2016, 05:00

Burg l Das sind die Gegensätze nach einer Wahl: „Die bisherige Politik von Jörg Rehbaum wurde eindeutig bestätigt. Das ist eine gute Ausgangsbasis für die kommenden sieben Jahre“, sagt SPD-Fraktions- und Stadtchef Heiko Jerkowski. Besser hätte es für die Sozialdemokraten in der Kreisstadt nicht laufen können. Dementsprechend wurde auch gefeiert ...

Wohl aber hat sich die CDU deutlich mehr erhofft. „Wir haben uns ein knappes Ergebnis gewünscht. Das ist schon ernüchternd für uns“, fasst CDU/FDP/BFW-Fraktionschef Frank-Michael Ruth zusammen. „Aber das Ergebnis ist eindeutig.“ Die Union werde trotz der Niederlage für eine konstruktive Arbeit im Stadtrat stehen. Ruth: „Wir sind erwachsen und Demokraten.“ Kritik, teilweise hinter vorgehaltener Hand geäußert, die Fraktion und der CDU-Stadtverband hätten Marco Klapper nur unzureichend unterstützt, weist Ruth zurück. „Wir haben den Wahlkampf mitgetragen, wo es geht, stecken aber auch alle im Berufsleben, so dass wir nicht zu jeder Tageszeit verfügbar sind.“

Zufrieden mit dem Ausgang der Wahl sind dagegen die Linken. „Es ist gut, dass sich Kompetenz gegen Populismus durchgesetzt hat, und ich hoffe, dass dieses deutliche Ergebnis unserem alten und neuen Bürgermeister den Schwung gibt, künftig mit noch mehr Rückgrat für ein friedliches und weltoffenes Burg zu arbeiten“, mahnt die Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Kerstin Auerbach.

Als „gutes Signal für die Zukunft“ werten auch die Freien Wähler/Endert-JL das Resultat vom Sonntagabend: „Wir sind nicht nur froh, dass der Abstand zwischen Rehbaum und Klapper so groß ist, sondern auch, dass dieses Mal mehr Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben“, so der Vorsitzende Frank Endert. Dies lasse auch für die Bundestagswahl im kommenden Jahr hoffen. „Auch dabei geht es wieder um Personen.“

Ähnlich äußert sich Reinbern Erben von der Fraktion Erben/Dr. Wolffgang: „Ein erwartetes Ergebnis. Und für Burger Verhältnisse eine gute Wahlbeteiligung. Nicht gut genug, aber immerhin. Wir wünschen dem Bürgermeister alles Gute für die Zukunft.“

Der Stadtchef selbst hatte gestern nach einer kurzen Nacht seinen Bürotag. Das heißt: Schriftkram erledigen und noch viele Telefonate führen. „Die Zahl derer, die Glückwünsche überbringen wollten, war immens“, resümiert er am Abend während der Festsitzung zum 15-jährigen Bestehen des Burger Heimatvereins.

Auch für Stadtwahlleiter Bernhard Ruth waren die Schlafstunden begrenzt. „Aber es lief alles reibungslos. Das ist das Wichtigste.“ Jetzt stehen noch rechtliche Formalitäten auf der Tagesordnung. Heute um 16 Uhr tagt der Wahlausschuss im Raum 212 der Alten Kaserne 2. Das Gremium muss die Gültigkeit der Wahl beschließen.

Anschließend erfolgt die Veröffentlichung im Amtsblatt, danach beginnt das 14-tägige Einspruchsrecht, das am 23. November endet. Am 24. November muss dann wiederum ein Sonder-Stadtrat über die Wahl befinden.