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Bundeswehr Der Neue im Burger Logistikbataillon

Oberstleutnant Michael Labsch ist neuer Kommandeur des Burger Logistikbataillons. Für 2018 steht ein neuer Einsatz an.

Von Tobias Dachenhausen 29.06.2016, 12:00

Burg l Als Michael Labsch den grünen Stift und das Diensthandy von seinem Vorgänger Karl Wilhelm Wenz übernimmt, beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Die neuen Aufgaben als Kommandeur eines Bataillons beschreibt er im Vergleich zu seiner vorherigen Position als Grundsatzreferent im Bundesministerium der Verteidigung wie ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. „Vorher habe ich Aufträge per Mail bekommen und abgearbeitet. Jetzt geht es darum, mit den Menschen zusammenzuarbeiten. Das Aufgabenspektrum ist viel breiter und vielfältiger geworden“, sagt Labsch im Gespräch.Die Verantwortung sei eine ganz andere. „Es geht auch um ganz alltägliche Probleme. Man wird mit Emotionen konfrontiert.“

Nun hören knapp 1100 Soldaten auf sein Kommando. Die ersten Wochen hat er damit verbracht, sich überall mal vorzustellen. Aber Labsch hat die Zukunft bereits fest im Blick. „Es sieht ganz danach aus, dass wir voraussichtlich 2018 wieder in den Einsatz gehen. Wohin und wie der Auftrag lautet, ist allerdings noch nicht bekannt“, sagt der 40-Jährige, Bis dahin will er die Soldaten bestmöglich vorbereiten. Zu den Aufgaben des Logistikbataillons gehören die Instandsetzung, die Versorgung, der Umschlag und der Transport. „Und genau das sollen die Soldaten einfach beherrschen“, macht Labsch deutlich.

Es soll allerdings in den kommenden drei Jahren, die der Oberstleutnant in Burg bleiben wird, nicht die einzigen Ziele sein. „Mir geht es auch darum, das Bataillon außerhalb bekannter zu machen“, erklärt Labsch. Die Bundeswehr solle als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden. Wie das funktionieren soll? Gelöbnisse und Veranstaltungen, die außerhalb der Kaserne durchgeführt werden können, sollen auch weiterhin dort stattfinden. Das traditionelle Konzert soll weiterhin fortgeführt werden. Doch um diese Dinge anzupacken, will der 40-Jährige erstmal ankommen.

Seine Bundeswehrkarriere begann 1994 mit dem Eintritt als Offiziersanwärter im Transportbataillon 370 in Diez (an der Lahn). Es folgte ein Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Bundeswehr-Universität in München. Über Stationen in Köln, Hamburg und Bonn nahm er zwischen 2012 und 2013 an einer Generalstabsausbildung in Großbritannien teil. „Eine Station, die mich sehr geprägt hat. Dort habe ich mit Soldaten aus Australien, Japan und Korea zusammengearbeitet. Dort hat sich auch mein Weltbild geändert und das will ich in Burg als Kommandeur mit einbringen“, betont Labsch.

In der Clausewitz-Kaserne ist der aus Gera stammende und in Bernburg geborene Oberstleutnant der erste ostdeutsche Kommandeur. „Das war mir vorher gar nicht so bewusst, aber ich wollte unbedingt im Osten bleiben, darum fiel die Entscheidung auf Burg“, erklärt der Thüringer. Seine Frau und die drei Kinder sind in Gera geblieben, am Wochenende wird er pendeln. „Beide Großeltern wohnen da, und wir haben 2014 dort erst gebaut, da kam ein Umzug nicht in Betracht“, erklärt Labsch.

Die Entscheidung in die Bundeswehr einzutreten, hat er ganz pragmatisch getroffen. „Ich hatte gerade mein Abi in der Tasche und wollte BWL studieren. Und das so einfach wie möglich. Bei der Bundeswehr bekommt man gleich ein Einkommen und ist sofort Offiziersanwärter. Ich wollte immer führen, immer Macher sein“, beschreibt der 40-Jährige.

Und das hat er erreicht. Als Offiziersanwärter bzw. späterer Offizier trug er immer eine gewisse Verantwortung. „Nur die Anzahl der Soldaten hat sich verändert“, sagt er. Und seit dem 2. Juni unterschreibt er mit grün – dem Stift des Kommandeurs.